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Aktion vor dem deutschen Bundestag: »Uns sind die Hände gebunden«

Berlin, 9. März 2017. Im Vorfeld des sechsten Jahrestages der Syrienkrise machten heute 23 deutsche Hilfsorganisationen, darunter auch terre des hommes, darauf aufmerksam, dass in Syrien weiterhin etwa fünf Millionen Menschen in 13 belagerten und schwer erreichbaren Gebieten ausharren. Unter dem Motto »Uns sind die Hände gebunden« versammelten sich heute mehr als 100 humanitäre Helfer vor dem Bundestag.

»Wir appellieren an die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft, alles dafür zu tun, den humanitären Zugang sicherzustellen und das Völkerrecht zu wahren. Aleppo ist bis heute Inbegriff des Grauens, das Menschen erleben, die ständig beschossen werden und komplett eingeschlossen sind. In Syrien gibt es jedoch insgesamt 13 Orte wie Aleppo«, heißt es in der Erklärung der Hilfsorganisationen.

Bei der Aktion standen Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen nebeneinander, ihre Hände mit rotem Seil verbunden. Gleichzeitig wurden Schlagzeilen von Pressemeldungen und Statements vorgelesen, die die Organisationen in den letzten sechs Jahren Krieg verschickt haben – eine Chronologie des Horrors und der größten humanitären Krise unserer Zeit. »Wir haben über die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen der Gewalt vielfach informiert. Trotz gebrochener Waffenruhen und vieler Gefahren für unsere lokalen Helfer sichern wir mit Partnern notleidenden Menschen aus allen Regionen Syriens das Überleben. Wenn es um den humanitären Zugang zu Millionen von Menschen in schwer erreichbaren und belagerten Gebieten geht sind uns jedoch die Hände gebunden«, so die Organisationen.

»Nach sechs Jahren Bürgerkrieg und sechs Jahre vergeblichen Rufens nach Waffenstillstand und Hilfe für die Betroffenen ist ein öffentlicher Aufschrei überfällig. Wir appellieren an die Mitglieder des Deutschen Bundestages und die Bundesregierung, durch nicht nachlassende diplomatische Bemühungen zunächst einen dauerhaften und unabhängig überwachten Waffenstillstand in Syrien zu erwirken, damit überlebenswichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, Arzneien und Trinkwasser die Menschen erreichen können. Unsere Helfer in Syrien riskieren Tag für Tag ihr Leben, doch solange Krieg herrscht und der Zugang zu Millionen Menschen von den Konfliktparteien absichtsvoll blockiert wird, sind uns die Hände gebunden, aber den Mund halten wir nicht«, sagte Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes.

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