terre des hommes-Stellungnahme zur Einigung beim Familiennachzug
Osnabrück, 30. Januar 2018 – Die Einigung von CDU/CSU und SPD zum Familiennachzug ist ein trauriger Deal auf dem Rücken schutzbedürftiger Flüchtlingskinder. Die strikte Begrenzung des Familiennachzugs widerspricht dem im Grundgesetz verankerten Schutz der Familie und den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention.
»Die Große Koalition verhindert mit diesem Kompromiss zulasten von Kindern und Familien das Zusammenleben und die Integration vieler Flüchtlinge für viele weitere Jahre«, sagte Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes. »Bei geschätzten rund 50.000 nachzugsberechtigten Personen wird eine vollständige Umsetzung des Familiennachzugs bei einer Obergrenze von 1.000 Personen pro Monat bis zu fünf Jahre dauern – zusätzlich zur Wartezeit durch die momentane Aussetzung. Damit knüpft die Flüchtlingspolitik der Großen Koalition nahtlos an die der vorangegangenen Legislaturperiode an. Anstatt Integration zu fördern, werden die Rechte von Flüchtlingskindern systematisch missachtet und den Interessen einer Regierungsbildung geopfert.«