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160 Millionen Kinder arbeiten - Anstieg vor allem in Kriegs- und Krisengebieten

Die Internationale Arbeitsorganisation ILO hat die Situation der Kinderarbeiter weltweit untersucht und veröffentlicht zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni alarmierende Fakten: Erstmals seit 20 Jahren müssen wieder mehr Kinder arbeiten: Insgesamt arbeiten heute 160 Millionen Mädchen und Jungen, 8,4 Millionen mehr als vor fünf Jahren. Fast die Hälfte der Kinder, 79 Millionen, arbeiten unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Besonders besorgniserregend ist es, dass die Zahl der arbeitenden Kinder in der Altersgruppe der fünf bis elfjährigen stark gestiegen ist: 89,3 Millionen Kinder im Grundschulalter arbeiten bereits.

Die ILO fürchtet, dass in Folge der Corona-Pandemie bis Ende 2022 etwa neun Millionen weitere Kinder arbeiten müssen, die Hälfte von ihnen jünger als 11 Jahre. Sollten sich weltweit soziale Absicherung und staatliche Hilfen für arme Familien jedoch verringern, schätzt die ILO eine Zunahme um 40 Millionen Kinder auf über 200 Millionen Kinderarbeiter.

In den ärmsten Ländern der Welt arbeitet jedes vierte Kind, in Kriegs- und Krisengebieten sind es sogar über 30 Prozent der Kinder. Das ist der Grund, warum in Afrika südlich der Sahara sehr viele Kinder arbeiten müssen: Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es die meisten fragilen Staaten und Konflikte, allein 39 Prozent der weltweiten Flüchtlinge leben hier. Jedes vierte Kind arbeitet, insgesamt sind es 86,6 Millionen. Mit weitem Abstand folgt Nordafrika und der Nahe und mittlere Osten mit 10 Millionen Kinderarbeitern, hier arbeiten 7,8 Prozent der Kinder. Damit ist Kinderarbeit in dieser Region stark angestiegen, vor allem als Folge des Syrienkonfliktes.

Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft: 112 Millionen Mädchen und Jungen, das sind 70 Prozent aller arbeitenden Kinder. Etwa 20 Prozent verrichten Dienstleistungen (31,4 Millionen Kinder) und 10 Prozent (16,5 Millionen Kinder) arbeiten in der Industrie. Zur Zahl der Kinder, die für den Export arbeiten, macht die ILO keine Angaben. terre des hommes schätzt, dass weniger als 10 Prozent der Kinderarbeiter für den Export arbeiten, also für den Konsum in anderen Ländern.

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