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WeltRisikoBericht 2020: Corona-Pandemie erhöht Risiko für Flüchtlinge

Die besondere Verwundbarkeit von Flüchtlingen und Migrant*innen belegt der diesjährige WeltRisikoBericht 2020. Er wird herausgegeben vom Bündnis Entwicklung Hilft und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV).

Elf starke Organisationen, darunter terre des hommes – bilden das Bündnis Entwicklung hilft. Das Engagement des Bündnisses fußt auf den Grundsätzen Prävention, partnerschaftliche Zusammenarbeit, langfristige Hilfe, gebündelte Erfahrung und entwicklungspolitisches Engagement. Der WeltRisikoBericht erscheint seit 2011.

Weltweit sind derzeit fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht – Tendenz steigend. Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie beleuchtet der WeltRisikoBericht 2020 den Zusammenhang zwischen Katastrophenrisiko, Flucht und Migration. Zudem enthält der Bericht den WeltRisikoIndex 2020, der für 181 Länder das Risiko angibt, dass dort ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt.

»Die Lebensbedingungen von Geflüchteten und Vertriebenen müssen dringend verbessert werden, um zu verhindern, dass die Corona-Pandemie zu weiteren Krisen oder gar Katastrophen führt«, so Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft. »Schon jetzt ist die Corona-Pandemie für viele Menschen eine Krise in der Krise. Umso wichtiger ist eine gute Katastrophenvorsorge.«

Extreme Naturereignisse treffen die Ärmsten und Verwundbarsten einer Gesellschaft oftmals am drastischsten, Flüchtlinge und Migrant*innen eingeschlossen. Klimabedingte extreme Wetterereignisse nehmen vielerorts an Häufigkeit und Intensität zu und zwingen immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Der WeltRisikoBericht mahnt daher: Nur durch klimagerechtes Handeln kann verhindert werden, dass zukünftig noch weit mehr Menschen aufgrund von unwiederbringlich zerstörten Lebensgrundlagen ihr Zuhause verlassen müssen und ihre Existenzgrundlage verlieren.

Der WeltRisikoIndex wird jährlich neu berechnet. Er setzt sich zusammen aus der Exposition und Anfälligkeit bestimmter Länder für Naturkatastrophen in Verbindung mit der Möglichkeit, Katastrophen zu bewältigen und durch präventive Maßnahmen besser vorbereitet zu sein. Auch in diesem Jahr liegt das größte Risiko bei Inselstaaten im Süd- und Ostpazifik (Vanuatu, Tonga, Salomonen, Philippinen) sowie der Karibik (Antigua, Dominica), die vor allem von Wirbelstürmen und dem dauernden Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. Sie alle gehören zu den zehn Ländern mit dem höchsten Risiko, im Vergleich dazu liegt Deutschland mit einem sehr geringen Katastrophenrisiko auf Platz 162 von insgesamt 181 Staaten, zu denen die erforderlichen Daten verfügbar sind.

Das Bündnis Entwicklung Hilft nutzt den WeltRisikoBericht zur Einflussnahme auf die nationale und internationale Politik. In der nächsten Woche wird der englische WorldRiskReport auf einer Konferenz der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (ECHO) der Europäischen Kommission in Brüssel vorgestellt und diskutiert.

Der komplette Bericht zum Download unter: www.WeltRisikoBericht.de

 

15.09.2020

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