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Wenn der Regen ausbleibt

Kenia leidet unter den Folgen der Dürre

In vielen Teilen Afrikas warten die Menschen vergeblich auf den Regen. Die Dürre bedroht das Leben vieler Familien. Die Lebensmittel werden knapp, Kindern droht der Hungertod. Kenia ist besonders von der Krise betroffen.

Das Leben in Marsabit war für die Bewohner*innen noch nie einfach. Die Region liegt im Norden Kenias. Mit einer Armutsquote von  fast 90 Prozent gehört Marsabit zu den ärmsten Regionen des Landes. Wegen der akuten Dürre müssen die Nomaden nun weite Wegstrecken zurücklegen, um etwas Wasser und Weideland für ihre Rinder und Ziegen zu finden. Ackerbau ist in dieser Region wegen der Trockenheit und bei Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius kaum möglich. Schon seit vielen Jahren leidet Kenia unter viel zu langen Trockenperioden. Eine wesentliche Ursache sehen Expert*innen im Klimawandel.

Die Lage hat sich vor allem in Marsabit in den vergangenen Monaten extrem verschärft. Die Menschen erleben bereits das vierte Jahr, in dem die Regenzeit ganz oder weitgehend ausbleibt. Außerdem leidet die Region unter den Auswirkungen einer verheerenden Heuschreckenplage und den wirtschaftlichen und sozialen Folgen von COVID-19. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es in den kommenden Monaten zu einer fünften unterdurchschnittlichen Regenzeit kommen wird. Das betrifft auch andere Regionen Kenias. Bereits jetzt sind mehr als 4,1 Millionen Menschen im Lande auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Folgen der Dürre

Für die Menschen bedeutet die Dürre, dass die Ernten ausbleiben und Lebensmittel knapp werden. Für die Nomad*innen in der Region Marsabit ist die Situation besonders dramatisch: Sie finden für ihre Herden keine Wasserstellen und Weideflächen mehr. Viele Tiere verenden oder sterben an Seuchen. Auch für die Familien und Kinder sind die Folgen der Lebensmittelknappheit und des Trinkwassermangels gravierend. Die meisten Bewohner*innen haben nicht das Geld, um Lebensmittel auf lokalen Märkten zu kaufen. Mit dem Verlust ihrer Tiere verlieren sie ihre einzige Einkommensquelle. So hat sich beispielsweise der Preis zum Tausch einer Ziege gegen Mais binnen eines Jahres halbiert.

Nach Angaben der Vereinten Nationen werden voraussichtlich 2,4 Millionen Menschen in den trockenen und halbtrockenen Bezirken Kenias, darunter auch Marsabit, ab November vom Hunger bedroht sein. Mehr als 465.000 Kinder und 93.000 schwangere und stillende Frauen, die beiden am stärksten gefährdeten Gruppen in Dürrezeiten, sind im Norden Kenias bereits akut unterernährt.

Die Folgen für die Kinder

Unter der Dürrekrise leiden besonders die Kinder. Sie brauchen für Gesundheit und Wachstum eine angemessene und hochwertige Ernährung. Mangel an Nahrungsmitteln und fehlendes oder verschmutztes Trinkwasser erhöhen das Risiko für Wachstumsstörungen und Durchfallerkrankungen und gefährden damit auch ihre körperliche und geistige Entwicklung. Auch die sozialen Folgen sind gravierend: Kinder gehen nicht mehr zur Schule oder brechen die Schule ab, weil sie helfen müssen, das Überleben der Familien zu sichern.

So hilft terre des hommes

Bereits in der zu Jahresbeginn gestarteten ersten Projektphase hat terre des hommes über die kenianische Partnerorganisation SND (Strategies for Northern Development) Bargeldbeträge in Höhe von 5.000 kenianischen Schilling (42 Euro) pro Monat an 158 Familien ausgezahlt. So konnten etwa 600 Kinder mit Lebensmitteln versorgt werden. In der gerade begonnenen zweiten Projektphase werden insgesamt 800 Familien mit jeweils sechs Familienangehörigen von den Zahlungen in Höhe von nun 8.700 kenianischen Schilling profitieren. Die Summe entspricht etwa 50 Prozent des Mindestausgabenkorbs, den eine Familie in Marsabit zum Überleben braucht. Damit verbunden sind nun regelmäßige Transporte von frischem Trinkwasser in die betroffenen Region. Hinzu kommen direkte Lebensmittellieferungen und der Aufbau eines Programms zur medizinischen und psychosozialen Betreuung unterernährter Kinder.

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