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Unterricht für die Kinder der San

Ausgangssituation

Die San gelten als die älteste Volksgruppe der Menschheit. Ihre Geschichte ist jahrtausendealt, doch ihrer Jugend fehlt die Zukunftsperspektive. Viele San-Familien leben in extremer Armut. Ihre Kinder zählen zu den am stärksten benachteiligten Gruppen in Namibia – mit gravierenden Folgen für ihre Bildung.

Nur knapp vier Prozent der jungen San beenden eine weiterführende Schule. Viele brechen ab oder gehen gar nicht erst hin, weil der Weg zur nächsten Schule zu weit oder die Familie zu arm ist. Grundschulen sind in Namibia zwar kostenlos. Dennoch müssen die Eltern für Schuluniformen, Bücher und den Transport zur Schule bezahlen. Geld, das arme Familien nicht haben.

Die terre des hommes-Partnerorganisation

Die terre des hommes-Partnerorganisation WIMSA (Working Group of Indigenous Minorities in Southern Africa) setzt sich seit 1996 für die Rechte indigener Völker wie der San ein. Das Netzwerk sorgt mit Unterstützung von terre des hommes und dem Logistik-Unternehmen Dachser dafür, dass San-Kinder Zugang zu guter Bildung erhalten, kämpft dafür, dass die Interessen des Volkes von den Behörden ernst genommen werden, und klärt über HIV/Aids auf. WIMSA arbeitet dabei mit den lokalen Gemeinschaften, anderen Nichtregierungsorganisationen, der Regierung und Unternehmen zusammen.

 

Maßnahmen und Wirkungen

Im Nordwesten Namibias begleitet WIMSA die San-Kinder auf dem Weg in die Zukunft: Durch gezielte Frühförderprogramme wird in fünf Projekt-Kindergärten dafür gesorgt, dass schon die Kleinen von guter Betreuung profitieren. Für rund 500 Kindergartenkinder gibt es kostenlose und gesunde Mahlzeiten.

In der Schule erhalten Kinder und Lehrkräfte Unterstützung: Lehrbücher und Lehrpläne wurden an den lokalen Kontext angepasst. Dank WIMSA können San-Kinder jetzt mit Büchern in ihrer Sprache lesen lernen. Die Lehrkräfte in Schulen und Kindergärten schult die terre des hommes-Partnerorganisation nicht nur fachlich, sondern sensibilisiert sie auch für die Probleme von Minderheiten und die Bedeutung gendersensiblen Unterrichts. Schulkinder aus armen Familien erhalten Schuluniformen und Lernmaterialien. Darüber hinaus übernimmt WIMSA die Kosten für den Transport zur Schule. Wer Hilfe beim Lernen braucht, dem stehen Sozialarbeiterinnen und -arbeiter zur Seite. Weitere Unterstützung kommt von jungen San, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben. Im Rahmen eines Mentorenprogramms übernehmen sie Vorbildfunktion und Verantwortung für die Jüngeren.

Schulabgängern hilft WIMSA dabei, eine Ausbildung zu absolvieren und einen Arbeitsplatz zu finden oder ein kleines Unternehmen zu gründen. In nur wenigen Jahren ist es gelungen, die Zahl der Kinder, die die Schule abbrechen, signifikant zu senken. Jährlich erhalten rund 600 Jungen und Mädchen durch WIMSA bessere Bildungschancen – und damit die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft.

Herausforderungen und Planung

WIMSA arbeitet derzeit an einer Studie, um die Arbeitsmöglichkeiten für junge San im Ökotourismus zu identifizieren. Darüber hinaus unterstützt die terre des hommes-Partnerorganisation die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schulverwaltungen darin, alternative Finanzierungsmöglichkeiten in Regierungsstellen und Institutionen zu erschließen – damit sie irgendwann die Unterstützung durch WIMSA nicht mehr benötigen.

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