Sambia: Einsatz für das Recht auf eine gesunde Umwelt
Ausgangssituation
Kinder leiden besonders unter Umweltverschmutzung. Ihr Körper reagiert empfindlicher auf Giftstoffe und nimmt gleichzeitig mehr auf, weil Kinder im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr essen und trinken, mehr Luft einatmen. Luft und Boden aber sind in vielen Regionen der Erde verseucht.
Zum Beispiel in Livingstone, im Süden Sambias. In der Stadt, die bekannt ist durch ihre Nähe zu den Victoriafällen, wird der Müll zum Großteil entweder auf der Straße verbrannt oder in der Erde vergraben. Kinder und Erwachsene atmen den giftigen Rauch ein und müssen mit der Verschmutzung des Bodens leben.
Zum Beispiel im Kabwe. Die zweitgrößte Stadt des Landes leidet unter den Folgen des Bergbaus, der weite Gebiete mit Blei vergiftet: Kinder haben Lernbehinderungen und Verhaltensstörungen. Sie erkranken an Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Und schon bei kleinen Kindern treten verstärkt Atemwegserkrankungen auf.
Dabei ist in Sambia das Recht auf eine gesunde Umwelt gesetzlich anerkannt. Doch es fehlt an der Umsetzung und am Wissen – selbst bei manchen Politikerinnen und Politikern. Hinzu kommt: Kinder und Jugendliche sind in die politischen Entscheidungsprozesse nicht einbezogen. Ihre Perspektive spielt keine Rolle, ihre Meinung wird nicht gehört. Umso wichtiger ist es, dass die junge Generation Sambias selbst aktiv wird und ihre Rechte einfordert.
Die terre des hommes-Partnerorganisation
Environment Africa Zambia (EA) engagiert sich in Sambia, Simbabwe, Malawi und Mosambik für Umwelt- und Klimaschutz und setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche stärker an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Die Vision der terre des hommes-Partnerorganisation ist eine gesunde Umwelt, die die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen sichert.
Maßnahmen und Wirkungen
EA beteiligt sich auf nationaler Ebene an der globalen terre des hommes-Kampagne MY PLANET – MY RIGHTS! Bis Sommer 2021 werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Jugendlichen über das Recht auf eine gesunde Umwelt informieren, sensibilisieren und dessen Einhaltung einfordern. Damit es nicht nur auf dem Papier besteht, sondern Kinder in einer sauberen Umwelt groß werden können.
Die Corona-Pandemie hat die Kampagne verändert, aber nicht die Motivation: Statt großer Veranstaltungen gibt es nun viele kleine. Eine Jugendgruppe plant zum Beispiel eine Clean-up-Aktion: Rund um die Victoriafälle, von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt, werden sie Müll aufsammeln. Und im nahe gelegenen Livingstone organisiert EA Spielaktionen für insgesamt 400 Kinder rund ums Thema Umwelt- und Klimaschutz.
Darüber hinaus gibt es Road-Shows und Radio-Programme, Petitionen und Poster, Wissensvermittlung in Workshops und einen eigenen Song mit einem der beliebtesten Sänger Sambias: Yo Maps.
EA will Jugendliche darin stärken, selbst zu Akteuren der Veränderung zu werden, die selbstbewusst ihr Recht auf eine gesunde Umwelt einfordern, wenn die Politik ihrer Aufgabe nicht nachkommt. Und um dabei eine möglichst große Wirkung zu erzeugen, kooperiert EA im Rahmen der Kampagne auch mit anderen lokalen sowie internationalen Organisationen.
Herausforderungen und Planungen
Die Verletzung des Kinderrechts auf eine gesunde Umwelt hat gravierende Folgen für die Gesundheit der Kinder und damit für ihre Zukunft. Deshalb muss jetzt gehandelt werden! Die Kampagne von Environment Africa Zambia ist Teil der globalen terre des hommes-Kampagne MY PLANET – MY RIGHTS!, die ein weltweit anerkanntes Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt fordert. Auch Sie können sich dafür einsetzen und die Petition an den UN-Generalsekretär und den UN-Kinderrechtsausschuss unterschreiben: www.my-planet-my-rights.org