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Ernährungssicherung in Zeiten des Klimawandels

Ausgangssituation

Sambia gehört zu den Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Die extremen Dürren und die damit einhergehenden Ernteausfälle haben die Ernährungslage der Menschen extrem verschlechtert. Die Folgen sind Unter- und Mangelernährung. Hinzu kommt, dass es an sauberem Trinkwasser fehlt. Kinder haben besonders unter den Folgen zu leiden.

Von den Auswirkungen der Dürre ist die Region um Kazungula sehr stark betroffen. Viele Menschen sind hier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Ernteausfälle verschärfen die Armut. Den Menschen fehlt es an Kenntnissen und Mitteln, wie sie die Landwirtschaft durch besondere Anbaumethoden und durch ein angemessenes Wassermanagement den veränderten Umweltbedingungen anpassen können. Ein weiteres Problem in der Region ist die Situation von Jugendlichen. Es gibt kaum Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die terre des hommes Partnerorganisation

Die Partnerorganisation »Enviroment Africa Trust Zambia« (EA) ist eine in Sambia registrierte Nichtregierungsorganisation. Der Arbeitsschwerpunkt von EA liegt im Bereich Umweltmanagement, Verbesserung der Lebensbedingungen in marginalisierten Gemeinden und von Maßnahmen zur Umsetzung der Kinderrechte. Seit 2011 kooperiert terre des hommes mit EA. Die Organisation hat bereits in der Vergangenheit Projekte im Bereich der Nothilfe erfolgreich durchgeführt.

Maßnahmen und Wirkungen

Ziel des Projektes ist es, durch die Einführung und Nutzung standortgerechter Landwirtschaftsmethoden und den Einsatz erneuerbarer Energien, die Bevölkerung besser vor den Auswirkungen der Dürre zu schützen. Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen Kinder, Jugendliche und Gemeindemitglieder in der Region Kazungula. Langfristig soll die Ernährung von 1.100 Grundschulkindern und 300 unterernährten Kindern gesichert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Organisation EA gemeinsam mit Kinder und Jugendlichen damit begonnen, Gewächshäuser zu bauen und Bewässerungssysteme zu installieren. Damit wird es möglich, in mehreren Schulen Gemüsegärten anzulegen.

Mit der Umsetzung der ersten Projektschritte wird es nun möglich, ein Ernährungsprogramm für Kleinkinder aufzubauen. Außerdem wird es nun möglich, für Schülerinnen und Schüler eine regelmäßige Schulspeisung mit vitaminreicher Kost sicherzustellen. Parallel dazu wurde ein Trainingsprogramm für Gemeindemitglieder und Lehrkräfte gestartet, um über die Möglichkeiten ressourcenschonender Landwirtschaft, nachhaltiger Wassernutzung und über Ernährungsfragen zu informieren. Die Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler durch den Anbau von Gemüse machen, sollen nun zwischen den Schulen und Gemeinden ausgetauscht werden. Dazu wurden in den Schulen sogenannte Öko-Clubs eingerichtet, die zum Beispiel gemeinsame Wettbewerbe veranstalten oder Ausstellungen für die Gemeindemitglieder organisieren.

Eine weitere Maßnahme besteht in der Einrichtung zwei zentrale Trainingszentren, in denen Kinder und Jugendlichen lernen, wie Wasserauffang- und Wasserspeichersysteme funktionieren. Ebenso bauen sie Gewächshäuser, legen Gemüsegärten, Versuchsfelder, Baumschulen und Obstgärten an, die über Tröpfchenbewässerung versorgt werden. Weitere Inhalte der Trainingskurse sind Nahrungsmittelverarbeitung, Lebensmittellagerung sowie Ernährungs- und Hygienefragen. Nach erfolgreichem Training sollen die Jugendlichen ihre eigenen landwirtschaftlichen Flächen oder die ihrer Familien bewirtschaften. Damit kann die Grundlage für die ausreichende Versorgung vieler Familien auch in Dürrezeiten gesichert werden.

Herausforderungen und Planungen

Die Folgen des Klimawandels sind nicht das einzige Problem in der Region. Weiterhin sind die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten für Jugendliche prekär. Vor diesem Hintergrund wurde mit dem Aufbau eines Programms zur non-formalen Ausbildung für arbeitslose Jugendliche zwischen 17 und 25 Jahren begonnen. Der Ausbildungsinhalt betreffen ebenfalls Fragen der Ernährungssicherung und des Wassermanagements. Mit den verschiedenen Maßnahmen soll erreicht werden, den Teufelskreis der Armut mit Bildungs- und Schulangeboten zu durchbrechen. Das Projekt ist der vielversprechende Versuch, die Ernährung von Menschen in armen Ländern in Zeiten des Klimawandels zu sichern.

Das Projekt wird auch mit Mitteln des »Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung« gefördert.

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