In einem Schutzhaus in westukrainischen Uschgorod finden Mütter und Kinder aus dem Osten des Landes Schutz. Auch Julia ist mit ihrer fünfjährigen Tochter Anastasia vor dem Krieg hierher geflüchtet. »Wir kommen aus Saporischschja. Das ist so nah an der Frontlinie in Luhansk und Donbass, dass es zu gefährlich wurde, dort zu bleiben. Wir kamen hierher, um uns in Sicherheit zu bringen«, sagt Julia.

14 Frauen und 17 Kinder leben in dem Schutzhaus, das durch terre des hommes unterstützt wird. Die ukrainische Partnerorganisation Medical Aid Comittee Transkarpatia kümmert sich dort um die medizinische und psychologische Betreuung. »Der Fliegeralarm war traumatisierend für meine Kleine. Jetzt bekommt sie wahnsinnige Angst, wenn Sirenen angehen. Gestern Nacht tobte ein Unwetter, es hat geblitzt und gedonnert, und Anastasia hat die ganze Nacht geweint, gezittert und mich nicht mehr losgelassen«, erzählt Julia. Sie ist sehr froh, in dem Schutzhaus zu sein: »Wir haben regelmäßig die Möglichkeit, mit Psychologinnen zu sprechen. Sie kommen zwei Mal pro Woche, um mit den Kindern zu arbeiten. Wir werden mit Essen versorgt und mit Kleidung«, sagt Julia. »Es ist ein bisschen wie zu Hause.«

Seit Kriegsbeginn sind rund 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. terre des hommes unterstützt die Kinder und Frauen. Neben Hilfslieferungen und kindgerechter Unterbringung sind psychosoziale Unterstützung und Freizeitangebote besonders wichtig. Kinder können hier unbeschwert Kind sein und eine wichtige Auszeit von all den Sorgen erleben, insbesondere der Angst um Väter oder Brüder, die an der Front sind. Das zeigt sich auch bei den Weihnachtswünschen: »Ich wünsche mir ein Spiel-Schloss. Mit einer ukrainischen Fahne drauf. Und dass Papa wieder bei uns ist«, sagt Anastasia. Bis ihr Wunsch in Erfüllung geht und der Krieg vorbei ist, steht terre des hommes ihr und ihrer Mutter Julia zur Seite.

21.12.22