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Syrien: Schwere Kriegsverbrechen an Kindern

UN-Generalsekretär berichtet dem Weltsicherheitsrat

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, hat dem Weltsicherheitsrat über gravierende Verletzungen der Kinderrechte durch alle kämpfenden Konfliktparteien in Syrien berichtet.

Demnach sind Regierungstruppen für den Tod von Kindern verantwortlich, weil sie Zivilisten und Wohnviertel gezielt bombardieren und Scharfschützen Kinder erschießen. Unter den Opfern sind auch Babys und Kleinkinder. Um Familien unter Druck zu setzen, werden Mädchen und Jungen entführt und inhaftiert. Viele von ihnen werden gefoltert.

Kinder als Schutzschilde

Kinder werden dem Bericht zufolge bei Inhaftierungen und Kriegshandlungen vergewaltigt. Die Regierungstruppen haben Kinder in mehreren Fällen als menschliche Schutzschilde benutzt. Laut dem Bericht des Generalsekretärs machen sich bewaffnete Oppositionsgruppen der Rekrutierung von Kindern sowohl für den Kampf als auch für Hilfsdienste schuldig. Dabei wird die Tötung und Verletzung von Kindern in Kauf genommen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen fordert alle Konfliktparteien auf, die Gräueltaten gegen Kinder sofort zu beenden, Angriffe auf die Zivilbevölkerung und auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu stoppen und humanitäre Hilfe nicht länger zu behindern.

UN braucht mehr Unterstützung der Weltgemeinschaft

Nach Angaben der UN-Behörde für die Koordination Humanitärer Hilfe (UNOCHA) sind 9,3 Millionen Menschen in Syrien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 242.000 Menschen in Gebieten, die von Regierungstruppen oder Oppositionsgruppen belagert werden. Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind in die Nachbarstaaten geflohen, die Hälfte von ihnen sind Kinder. Die Vereinten Nationen haben die Weltgemeinschaft um 2,3 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe in Syrien gebeten, bisher sind nur sieben Prozent dieser Summe zugesagt.    

terre des hommes bietet Schutzräume für Kinder

Angsichts der wachsenden Gewalt hat terre des hommes in Flüchtlingslagern in Jordanien und dem Libanon Schutzräume für Kinder eingerichtet: In umfunktionierten Büroräumen oder Zelten können Mädchen und Jungen spielen oder Ruhe finden. Betreuerinnen und Betreuer haben Zeit für Gespräche und fangen Kinder auf. Denn viele leiden unter Stress: Sie haben im Krieg und auf der Flucht Schreckliches durchgemacht und ihr Zuhause verloren. Jetzt im Exil erleben sie nicht nur Mangel und zum Teil chaotische Lebensumstände, sondern häufig auch verzweifelte und verunsicherte Eltern, die nicht wissen, wie es weitergehen soll. In den terre des hommes-Zentren können Kinder jeden Tag wenigstens für ein paar Stunden Kind sein und finden in den Betreuern Erwachsene, denen sie ihre Ängste zumuten können.

Zahl der Flüchtlinge steigt

Da kein Ende der Kriegshandlungen in Sicht ist, steigt täglich die Zahl der Menschen, die vor dem Konflikt fliehen: Nach Angaben der UN haben über 2,2 Millionen Menschen das Land verlassen, die Hälfte davon sind Kinder. Insgesamt sind in Syrien und den Nachbarländern 9,3 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. In Syrien wird der Zugang zu umkämpften Gebieten vor allem in Damaskus und Homs für Hilfsorganisationen immer schwieriger.

Die Nachbarländer Libanon und Jordanien haben Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen, können aber kaum die notwendige Infrastruktur und Versorgung sicherstellen. Nach wie vor gibt es keine angemessene medizinische Betreuung und keine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln. Der Wintereinbruch verschärft die Situation zusätzlich. In Jordanien hat die Regierung aufgrund des Wintereinbruchs gesetzliche Feiertage verordnet. Davon sind auch Hilfsorganisationen betroffen, deren Aktivitäten verzögert werden.

Das Bündnis Entwicklung Hilft appelliert nachdrücklich an Politik und Öffentlichkeit in Deutschland, die Menschen in Syrien, die nun zusätzlich mit dem Wintereinbruch zu kämpfen haben, nicht allein zu lassen.

 

5.2.2014

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