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Gute Nachrichten aus Kanyakumari

Lebensqualität durch nachhaltige Erneuerung

Vom hektischen Treiben in Indiens Wirtschaftsmetropolen bekommen die Menschen in Kanyakumari nichts mit. Ihr Alltag sieht anders aus: Ihr Leben ist geprägt von Entbehrungen und dramatischen Umweltproblemen.

Die Provinz Kanyakumari liegt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu im Süden Indiens. Die meisten Familien leben hier vom Fischfang oder der Landwirtschaft, was kaum zum Überleben reicht. Die Landschaft ist von Flussmündungen, Sandstränden und Mangrovenwäldern geprägt. Sie schützen den Küstenstreifen vor Bodenerosion, Sturm und Überschwemmung. Die Sanddünen bilden eine natürliche Barriere, die ein Versalzen der Böden und Brunnen verhindert. Doch die Versorgung der Dörfer mit sauberem Trinkwasser ist zu einem großen Problem geworden. Der ansteigende Meeresspiegel schwemmt die salzigen Wassermassen immer weiter ins Landesinnere. Die Vegetation ist durch Überweidung geschädigt, die Erosionsgefahr durch die zunehmende Abholzung der Mangrovenwälder deutlich gestiegen. Bauunternehmen tragen durch den rücksichtslosen Abbau von Sand, den sie für Bauvorhaben verwenden, zur Zerstörung der Dünen- und Uferlandschaften bei. Die unkontrollierte Entsorgung von Müll und der Einsatz von Düngemitteln belasten das sensible Ökosystem zusätzlich.

Küstenschutz und Armutsbekämpfung

Doch jetzt gibt es gute Nachrichten aus Kanyakumari: Im Jahr 2013 startete die Organisation HEAL mit Unterstützung von terre des hommes und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Programm zum Küstenschutz und zur Armutsbekämpfung. Es umfasst Maßnahmen gegen die Bodenerosion, zur Wiederaufforstung der Küstenstreifen, Baumaßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserqualität sowie Projekte zur Verbesserung der Familieneinkommen.

Der nun vorliegende Zwischenbericht zeigt die ersten Fortschritte: Durch die Reparaturarbeiten konnten bis Ende 2014 bereits 32 Tiefbrunnen restauriert und der Salzgehalt deutlich gesenkt werden. Die natürlichen Zuflüsse wurden von den Dorfbewohnern freigelegt und gesäubert, was die Trinkwasserqualität zusätzlich anhob und die Wasserreserven vergrößert hat. Die hygienischen Bedingungen in den Dörfern haben sich erheblich verbessert. Laut dem Bericht ist dadurch auch die Zahl der Infektionserkrankungen bei Kindern deutlich zurückgegangen; der Gesundheitszustand der Dorfbewohner hat sich insgesamt stabilisiert. Die intensiven Renaturierungsarbeiten an den Sanddünen haben dafür gesorgt, dass das Trinkwasser wieder auf natürliche Weise gefiltert wird. In alle diese Aktivitäten zum Schutz der Umwelt werden auch Kinder und Jugendlichen aktiv mit eingebunden. So lernen sie, was sie selbst zum Erhalt ihrer natürlichen Umwelt beitragen können.  

Sauberes Trinkwasser steht den Bewohnerinnen und Bewohnern nun das ganze Jahr über zur Verfügung. Damit entfällt der Kauf von Trinkwasser, was die Haushaltskassen der Familien entlastet. Traditionell sind Frauen und Mädchen für die Wasserbeschaffung zuständig. Mit den neuen Brunnen entfällt für sie die mühsame Arbeit, das Wasser von fernen Quellen herbeizuschaffen. So bleibt mehr Zeit für die Versorgung der Familien. Zudem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von HEAL Kühlboxen für die Fischverkäuferinnen angeschafft, mit denen sie den Fisch länger frisch halten und den ganzen Tag über auf den umliegenden Märkten verkaufen können. So erzielen sie Mehreinnahmen, die es ihnen ermöglichen, ihre Familien ausreichend ernähren. Viele von ihnen haben jetzt auch das Geld, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Gute Nachrichten aus Kanyakumari!

Ein ausführlichen Bericht mit weiteren Details über das Projekt HEAL steht hier zur Verfügung

21.01.2016

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