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Grenzenlose Hilfe

Mit stockender Stimme erzählt die 27-jährige Mon Tui ihre Geschichte. »Die Rebellen kamen oft ins Dorf«, erinnert sie sich. »Sie schickten Briefe an den Dorfchef, in denen sie Reis und andere Lebensmittel forderten. Mein Mann musste den Reis ins Rebellen-Camp bringen. Vermutlich erfuhr die Armee davon und tötete ihn dafür, dass er die Rebellen unterstützte. Wir Dorfbewohner waren zwischen den Fronten, egal wer kam, wir mussten tun, was von uns verlangt wurde«, sagt sie verzweifelt. Auf ihrem Schoß sitzt ihre einjährige Tochter, die unmittelbar nach der Verschleppung ihres Mannes geboren wurde. Das Dorf der jungen Frau liegt mitten im Kriegsgebiet. Hier kämpft die burmesische Armee seit Jahrzehnten gegen Rebellengruppen. Mon Tui bleibt nur ein Ausweg: die Flucht über die verminte Grenze nach Thailand in ein grenznahes Flüchtlingslager. Viele der dort lebenden Vertriebenen sind traumatisiert, leiden unter Mangelerkrankungen oder Verletzungen aus körperlichen Misshandlungen.

Medizinische Versorgung bekommen sie in der thailändischen Grenzstadt Ban Mai Ton Hoong Village, in der nördlichen Provinz Chiang Mai. Hier ist die seit 1999 von terre des hommes unterstützte Shan-Klinik ansässig. Inzwischen ist die Einrichtung in der ganzen Region bekannt und bietet monatlich rund 700 Menschen kostenlose medizinische Versorgung, den Wanderarbeitern aus den 35 Dörfern der Umgebung ebenso wie Kranken der schätzungsweise 60.000 Shan-Vertriebenen im Grenzgebiet. Die Klinik bildet junge Freiwillige zu Krankenpflegern und Arzthelfern aus, die als »Rucksackdoktoren« mittlerweile etwa 150.000 Menschenversorgen, die im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Thailand sonst ohne jegliche ärztliche Versorgung wären.

Die Patienten in der Klinik sind oft in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Hinzu kommen Traumata als Folge der Vertreibung, unter denen besonders Frauen und Kinder zu leiden haben. Neben der Grundversorgung informiert die Klinik auch über Familienplanung, HIV/Aids-Prävention, lebenswichtige Impfungen und tägliche Hygiene. Hier leistet das kostenlose Angebot der Shan-Klinik unbürokratische Hilfe, so dass die Vertriebenen eine Chance auf einen neuen Start haben.

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