Hilfe für Kinder und Familien nach dem Erdbeben in Myanmar
Am 28. März wurde Myanmar von zwei starken Erdbeben der Stärke 7,7 und 6,4 erschüttert. Nach Angaben der Militärjunta kamen mehr als 3.500 Menschen ums Leben, mehr als 5.000 sind verletzt. Die tatsächlichen Zahlen dürften weit höher liegen.
Mit unseren Partnerorganisationen vor Ort leistet Terre des Hommes lebenswichtige Unterstützung nach der Katastrophe – gerade in ländlichen Gebieten, wo Nothilfe frei von der Kontrolle der Militärjunta möglich ist.

Das Epizentrum der Katastrophe lag nahe der Stadt Mandalay, die größten Schäden richteten die Beben in den Provinzen Mandalay und Sagaing sowie im Shan-Staat an. Die Auswirkungen reichten bis nach Thailand.
Erschwert werden Rettungsarbeiten und ärztliche Versorgung durch die politisch-militärische Situation: Seit mehr als vier Jahren tobt in Myanmar ein blutiger Konflikt. Die Militärjunta hat eine Internetsperre verhängt. Vor allem in den von ihr besetzten Städten kontrolliert sie die Informationswege. Krankenhäuser sind auf die Kriegsführung ausgerichtet, viele Ärzt*innen geflüchtet oder interniert. Auch flog die Junta bereits Stunden nach dem Erdbeben wieder Luftschläge gegen zivile Ziele in den Provinzen. Eine am 2. April ausgerufene Waffenruhe gilt als brüchig, zudem behindert die Junta in den von ihr besetzten Gebieten regelmäßig die humanitäre Hilfe, greift teilweise Helfer*innen an oder lässt sie festnehmen.
Terre des Hommes arbeitet in Myanmar nicht mit der Militärregierung zusammen, sondern setzt sich für Binnenvertriebene und geflüchtete Kinder und Familien ein: Besonders in ländlichen Gebieten, die oft seit Jahren unter provisorischer Verwaltung der – mit der demokratischen Exilregierung verbündeten – Widerstandsgruppen stehen, können unsere Partnerorganisationen ungehindert direkte und dringend benötigte Hilfe leisten.
Ihre Spende hilft, Kinder und Familien in Myanmar mit dem Nötigsten zu versorgen:
Die Menschen in den betroffenen Gebieten brauchen nun vor allem:
- Obdach: Tausende von Häusern wurden zerstört, wodurch Familien ohne sichere Unterkünfte zurückbleiben. Temporäre Unterkünfte, Zelte und sichere Wohnmöglichkeiten werden dringend benötigt. Dabei ist es wichtig, insbesondere Kinder in diesen vorläufigen und oft überfüllten Wohnmöglichkeiten zu schützen.
- Lebensmittel und sauberes Wasser: Viele Überlebende haben keinen zuverlässigen Zugang zu Nahrung und sauberem Trinkwasser, was das Risiko von Dehydration und Unterernährung erhöht. Gerade für Säuglinge und unterernährte Kinder stellt dies eine große Gefahr dar.
- Medizinische Hilfe: Verletzte Menschen benötigen weiter dringend medizinische Versorgung.
- Kleidung und grundlegende Versorgungsgüter: Viele Familien haben alles verloren und benötigen Kleidung, Decken, Hygienekits und Küchenutensilien.
- Traumahilfe / Psychologische Unterstützung: Überlebende, insbesondere Kinder, benötigen emotionale und psychische Unterstützung, um mit dem Trauma der Katastrophe umzugehen.
Helfen Sie mit einer Spende
Nothilfe für Kinder und Familien nach dem Erdbeben in Myanmar
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Die Situation in den ländlichen Gebieten
Das Erdbeben trifft in Myanmar Menschen, die durch vielfache Krisen gezeichnet sind. Der Bürgerkrieg forderte landesweit mehr als 50.000 Opfer, Millionen sind vertrieben und geflüchtet. Das Beben ist zudem die zweite schwere Katastrophe innerhalb eines Jahres: Schon im September 2024 traf der Tayfun »Yagi« das Land und richtete schwere Zerstörung an.
Unsere Partnerorganisationen berichten: Insbesondere die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist seitdem in den ländlichen Gebieten stark beeinträchtigt. Das Beben hat nun die Wasserinfrastruktur weiter unter Druck gesetzt. Priorität hat deswegen – neben der medizinischen Versorgung der Verletzten - unmittelbar die Trinkwasserversorgung.
»Die Überlebenden benötigen dringend lebenswichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, sauberes Wasser, medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung, Unterkünfte. Vor allem die Kinder brauchen Zugang zu angemessener Ernährung, sicherem Obdach und Medikamenten, um Mangelernährung und Krankheiten zu verhindern.«
Stephen Nyein Han Tun, Equality Myanmar
Unsere Partnerorganisationen in der Nothilfe vor Ort
»Equality Myanmar« arbeitet seit fast 20 Jahren erfolgreich mit Terre des Hommes zusammen. Die Menschenrechtsorganisation koordiniert Nothilfe in Flüchtlingscamps, vor allem im Shan- und Mandalay-Staat sowie entlang der thailändischen Grenze.
»HIMM« leistet Hilfe zur Selbsthilfe, die vor allem Kindern und Jugendlichen zugutekommt: Jugendliche werden etwa in Grundlagen der Traumahilfe und Nothilfe geschult, zudem in Kleintierhaltung und Gemüsezucht. HIMM ist seit 2016 Terre des Hommes-Partner.
Weitere Informationen:
15.04.2025