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Kiran Nagarkar: Krishnas Schatten

Roman
(Zur Zeit nur in Restauflagen lieferbar)

Ehrengast der Frankfurter Buchmesse war 2006 Indien. Aus diesem Anlass erschienen in vielen Verlagen Übersetzungen indischer Autoren, überwiegend aus dem indischen Englisch. Inzwischen kann man viele dieser übersetzten Bücher nur noch antiquarisch erwerben. Dies gilt leider auch für Kiran Nagarkars »Krishnas Schatten«.
Vergleichbar mit Jean Amery, der  Charles Bovary  (dem Ehemann von Flauberts Emma Bovary) ein literarisches Denkmal gesetzt hat, beschreibt Nagarkar die Geschichte der nordindischen Dichterin Mirabai aus dem sechzehnten Jahrhundert aus der Perspektive ihres Mannes,  eines Maharadschas, über den in der Geschichtsschreibung so gut wie nichts bekannt ist.

Und was kann ein Ehemann gegen Krishna ausrichten? Nichts. Dieses Bemühen, die Frau dem göttlichen Nebenbuhler abspenstig zu machen, wird  lakonisch und mit leiser Selbstironie auf mehr als sechshundert Seiten beschrieben, nordindische Geschichte fiktiv und überaus amüsant.

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Kiran Nagarkar
Sieben mal sechs ist dreiundvierzig
Fischer Taschenbuchverlag, 2010
368 Seiten, Euro 9,95
ISBN: 978-3-596-18194-0

Kiran Nagarkars erster Roman »Sieben mal sechs ist dreiundvierzig« ist 1974 erschienen, 33 Jahre später aus den Sprachen Marathi, Hindi und Englisch ins Deutsche übertragen worden, und ein lesenswerter Entwicklungsroman.
Die Hauptpersonen sind Kushank, ein junger Mann und Bombay. Kushank ist auf der Suche nach sich selbst, der Liebe, einem Platz im Leben. Es gibt in seinem Leben drei Frauen, mit keiner ist eine dauerhafte Beziehung möglich. Aroti ist zu kapriziös und führt ihn permanent an der Nase herum. Chandani zu anhänglich, und eine schöne Namenlose hat ihn verlassen. Kushank erlebt und erleidet Bombay, studiert, reist mit oder ohne Freunde  durch Indien, immer auf der Suche nach sich selbst.

Nagarkar beschreibt Gewalt, Erotik, enttäuschte Hoffnungen und Indien als nicht begreifbaren Subkontinent.

Ein Gesamtübersicht aller in dieser Rubrik besprochenen Bücher und Leseempfehlungen finden Sie auf unserer Seite »terre des hommes-Medientipps«.