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Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Schülerpraktikantin belästigt – Soldat wird degradiert

Als Unteroffizier umarmte er eine 14-Jährige in einem abgeschlossenen Raum und verprügelte einen Kameraden – nun ist der Ex-Soldat im Dienstgrad herabgesetzt worden. Das Gericht sah die Vorwürfe als erwiesen an.
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig

Bundesverwaltungsgericht in Leipzig

Foto: Jan Woitas / dpa

Ein früherer Bundeswehrsoldat, der eine Schülerpraktikantin belästigt und im Kino einen Kameraden angegriffen hat, wird im Dienstgrad herabgesetzt. Er habe seine Dienstpflichten verletzt und werde vom Unteroffizier zum Oberstabsgefreiten der Reserve degradiert, teilte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit. Der Zeitsoldat hatte zugegeben, das 14 Jahre alte Mädchen in einem Keller umarmt zu haben. Er gab an, dass er die Praktikantin habe trösten wollen.

Der Soldat räumte zudem ein, die Kellertür abgeschlossen zu haben. Nach einigen Minuten kam eine Soldatin zum Keller und klopfte an, woraufhin der Mann die Tür öffnete.

Das Mädchen berichtete von weiteren Belästigungen. Beispielsweise habe der Soldat sie gefragt, ob sie noch Jungfrau sei. Die Jugendliche brach ihr Praktikum kurz danach ab. Das Gericht erklärte,  ihre Schilderung sei schlüssig und sie mache einen glaubwürdigen Eindruck. Die Anschuldigungen seien größtenteils erwiesen.

Auch der zweite Vorfall im Kino sei erwiesen. Demnach hatte der Soldat zunächst einen türkischstämmigen Besucher beschimpft und dann einen Kameraden verprügelt, der versuchte, ihn davon abzuhalten, sich mit dem Kinopersonal auseinanderzusetzen.

Die Dienstzeit des früheren Soldaten endete bereits vor einem Jahr. Das Urteil fiel am 30. Juni und wurde nun veröffentlicht.

kfr/AFP