Zum Inhalt springen

Aufnahme jetzt – Versprechen halten!

Afghanische Familien mit Aufnahmezusage nicht im Stich lassen

Mit einer gemeinsamen Aktion vor dem Deutschen Bundestag hat Terre des Hommes gestern zusammen Pro Asyl, Amnesty International, Kabul Luftbrücke, International Rescue Committee und vielen weiteren Organisationen deutlich gemacht: Menschen mit deutschen Aufnahmezusagen dürfen nicht zurückgelassen werden. Zahlreiche Bundestagsabgeordnete waren anwesend, darunter auch Lars Castellucci, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung. Viele Afghan*innen kamen zu Wort und schilderten eindrücklich die Lage. Ein überdimensional großes Exemplar des Offenen Briefs, den Terre des Hommes gemeinsam mit mehr als 250 Organisationen in der vergangenen Woche an Bundesinnenminister Dobrindt und Bundesaußenminister Wadephul geschickt hat, war ebenfalls Teil der Aktion.

Unter den Betroffenen in Pakistan ist auch ein ehemaliger Mitarbeiter einer Partnerorganisation von Terre des Hommes. Aufgrund seines besonderen Engagements für Frauen- und Kinderrechte sind er und seine Familie in Afghanistan hochgefährdet.

Terre des Hommes fordert

  • Sofortige Evakuierungen: Für alle Menschen mit Aufnahmezusage ist die sofortige, unbürokratische Ausreise vor Jahresende einzuleiten.
  • Einen schnellen Abschluss der Verfahren ohne weitere Verzögerung: Die Sicherheitsüberprüfungen und Visaverfahren müssen schnellstmöglich für alle Aufnahmeprogramme – inklusive Menschenrechtsliste und Überbrückungsprogramm – abgeschlossen werden.
  • Sicherheit vor Abschiebungen nach Afghanistan: Die Bundesregierung muss im Gespräch mit der pakistanischen Regierung alle Möglichkeiten nutzen, um weitere Abschiebungen der Betroffenen nach Afghanistan zu verhindern und eine sichere Unterbringung bis zum Abschluss der Verfahren zu gewährleisten.

Hintergrund

  • In mehreren Ausschüssen des Deutschen Bundestags sowie in der Regierungsbefragung mit dem Bundeskanzler wurde die Aufnahme der in Pakistan festsitzenden Menschen gestern debattiert. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Ihnen allen droht ab Januar 2026 die Abschiebung nach Afghanistan, wenn die Bundesregierung jetzt nicht handelt.
  • Am 10.12.2025 hatte das Bundesinnenministerium außerdem bekannt gegeben, dass 640 Afghan*innen mit Aufnahmezusagen über die Menschenrechtsliste und das Überbrückungsprogramm nicht mehr nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden sollen, da für Deutschland „kein politisches Interesse mehr an einer Aufnahme“ bestehe.
  • Pressemitteilung von Terre des Hommes vom 11.12.2025: Versprechen halten: Terre des Hommes warnt vor gravierenden Menschenrechtsrisiken für afghanische Familien mit deutscher Aufnahmezusage – Terre des Hommes