Terre des Hommes setzt sich gegen alle Formen von sexueller ud sexualisierter Gewalt ein. Neben konkreter Hilfe für die Opfer liegt ein Schwerpunkt darauf, Menschen zu informieren, aufzurütteln und zum Handeln zu motivieren – damit es erst gar nicht so weit kommt. Unterstützen Sie unsere Projekte, in denen Kindern geholfen wird, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind.
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Projekte
Sexuelle und sexualisierte Gewalt – Daten und Fakten
Sexuelle Gewalt an Kindern ist ein Verbrechen
Definition: Sexuelle Gewalt an Kindern ist gegeben, wenn einzelne oder mehrere Personen an Mädchen oder Jungen unter 18 Jahren sexualisierte Handlungen zur eigenen sexuellen Befriedigung vornehmen. Dazu zählen Geschlechtsverkehr, Vorführen pornographischer Materialien, Exhibitionismus, unerwünschte Berührungen und Bemerkungen über den Intimbereich. Der Täter nutzt seine Macht- und Autoritätsposition aus. Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern geschieht im Sextourismus, für Pornographien und im Kinderhandel.
Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch
Laut dem Artikel 34 der UN-Kinderrechtskonvention haben sich alle Vertragsstaaten verpflichtet, Kinder vor allen Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen. Zu diesem Zweck müssen die Staaten geeignete Maßnahmen treffen, um zu verhindern, dass Kinder
- zur Beteiligung an rechtswidrigen sexuellen Handlungen verleitet oder gezwungen werden
- für die Prostitution oder andere rechtswidrige Praktiken ausgebeutet werden
- für pornographische Darbietungen und Darstellungen ausgebeutet werden.
Ursachen und Hintergründe
Mädchen und Jungen werden überwiegend im familiären oder sozial nahen Umfeld Opfer sexueller Gewalt - das ist in Deutschland ebenso der Fall wie in Afrika, Asien und Lateinamerika. Patriarchalische und autoritäre Systeme sowie zerbrechende soziale und ökonomische Strukturen und Kriege begünstigen diese Kinderrechtsverletzung.
Zahlen
- Etwa 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren werden jedes Jahr Opfer sexueller Gewalt.
- Schätzungsweise 1,8 Millionen Kinder werden pro Jahr zur Prostitution und Pornografie gezwungen.
- Sechs Milliarden Euro beträgt Schätzungen zufolge der Umsatz mit Kinderprostitution und Kinderpornografie.
- Rund 50.000 regelmäßige Konsumenten von Kinderpornografie gibt es schätzungsweise allein in Deutschland.
- Mehr als 13 000 Fälle von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen werden jährlich in Deutschland gemeldet.
Forderungen und Ziele
Sexuelle Gewalt an Kindern ist ein Verbrechen – weltweit. Deshalb fordert Terre des Hommes:
- die internationalen Abkommen zum Schutz von Kindern nicht nur zu ratifizieren, sondern sie auch ohne Vorbehalte umzusetzen.
- grenzüberschreitenden Strategien zur Bekämpfung dieser Verbrechen.
- die Einrichtung von zentralen Anlaufstellen oder Hotlines in den Reisländern, die Hinweise auf sexuelle Gewalt an Minderjährigen entgegennehmen.
- die gerichtliche Aberkennung der Erziehungsberechtigung für Eltern, die ihre Kinder sexuell ausgebeutet haben und die verurteilt wurden.
- Information und Aufklärung für Pädagogen über die Gefahren des Internets.
Was Sie tun können
- Seien Sie aufmerksam, während Sie im Ausland unterwegs sind. Setzen Sie Ihre Botschaft, die Polizei oder die Reiseleitung vor Ort in Kenntnis, sobald Sie auf Aktivitäten stoßen, die im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung von Kindern stehen.
- Achten Sie im In- und Ausland auf Websites und auf Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, die die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Zusammenhang mit Tourismus darstellen oder dafür werben. Melden Sie sämtliche Beobachtungen der örtlichen Polizei und Ihrer Botschaft.
- Informieren Sie sich bei der Buchung Ihrer Reise, ob es sich um einen seriösen Reiseanbieter handelt, der sich ausdrücklich gegen die Ausbeutung von Kindern im Tourismus ausspricht.
- Helfen Sie mit, ein Problembewusstsein zum Thema der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus zu schaffen. Sprechen Sie gerade auch in der Reisezeit mit Freundinnen und Freunden, im Kollegenkreis, in Gruppen und Vereinen darüber.
Ihre Ansprechpartnerin

Doris Wächter
Referentin Spendenservice