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»Mein Körper gehört mir!«

Mosambik: Theater gegen häusliche Gewalt

Nur wenige Straßen von den teuren Restaurants und Villen der Reichen entfernt leben in Mosambiks Hauptstadt Maputo die Armen: Der Stadtteil Luis Cabral besteht vor allem aus dicht an dicht stehenden Hütten und Müll. Mittendrin: das Kinder- und Jugendzentrum von »Meninos de Moçambique«.

Lautes Kindergeschrei tönt aus dem Hof, an den Wänden hängt eine Ausstellung mit dem Titel »Este corpo é meu!«, zu Deutsch: Mein Körper gehört mir! Täglich kommen rund hundert Mädchen und Jungen in das Haus von Meninos de Moçambique, dessen Arbeit von terre des hommes unterstützt wird. Manche spielen, manche erhalten Nachhilfe-Unterricht, viele ältere diskutieren. Zum Beispiel über die Frage, wie sie die häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen eindämmen können, die im Viertel weit verbreitet ist. »Die Jugendlichen hier im Zentrum entwickeln Theaterstücke und führen sie auf«, sagt die Psychologin Camila Rodrigo. »Sie schreiben Texte für die lokalen Medien, und sie sind Ansprechpersonen für die Nachbarschaft, wenn dort Fälle von Missbrauch und Gewalt vermutet werden.«

Einmal pro Woche erkundigen sich Camila und ihr Team auch in der Polizeiwache nach neuen Fällen, um mit Hilfe von Anwält- *innen den Opfern zur Seite zu stehen. Meist geht es um sexualisierte Gewalt an Mädchen, manchmal um verlassene oder vernachlässigte Kinder. Traditionelle männliche Machtansprüche, oft in Verbindung mit Alkohol, spielen eine maßgebliche Rolle.

Mauricio ist 16 und geht in das Zentrum, seit er 14 ist. Er weiß, wie wichtig es ist, dass sich Mädchen und Jungen gemeinsam gegen die Missstände in ihrem Armenviertel stellen: »Hier in Luis Cabral gibt es viel Gewalt«, sagt er. »Aber ich denke, es ist weniger geworden, seit wir aktiv sind. Ich bin in der Theatergruppe. Wir haben mehrere Stücke aufgeführt. Die Leute sollen begreifen: Gewalt ist nicht gut! Ja, vieles hat sich geändert.«