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Gestärkt in die Schulzeit

Wiesbaden: Frühkindliche Erziehung in der KiTa

1973 gründeten Ehrenamtliche im Wiesbadener Bergkirchenviertel die Terre des Hommes-Kindertagesstätte und damit das erste Projekt von Terre des Hommes in Deutschland. 2002 wurde aus dem Projekt die gemeinnützige Gesellschaft “XENIA”.

“Bei uns wird Sprachenvielfalt gelebt”, sagt Dagmar Hansen, die Geschäftsführerin von XENIA. Viele Mitarbeitende kommen aus anderen Kulturkreisen und sprechen mehrere Sprachen. Spielerisch fördern sie die Sprachentwicklung der Kinder. Zum Beispiel beim Basteln, Geschichtenerzählen oder bei Ausflügen. Auch Vorleserunden etwa auf Ukrainisch oder Türkisch gehören selbstverständlich dazu. Vor allem beim Singen, Essen und Feiern zeigt sich die kulturelle Vielfalt der Kinder und ihrer Familien. “Hier wird arabisch gegessen oder griechisch getanzt. Alle Familien bringen sich ein”, erzählt Dagmar Hansen.

Ihre Unterstützung für starke Kinder!

Kinder aus ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Milieus besuchen die Einrichtung. Im Viertel sind viele Menschen auf Transferleistungen und günstigen Wohnraum angewiesen. Nicht nur Familien mit Migrationshintergrund, sondern auch deutsche Familien erleben Benachteiligungen wegen ihrer sozialen Herkunft. XENIA will die Zukunftschancen dieser Kinder verbessern. Schon früh wurde deshalb ein interkultureller Ansatz verfolgt.

“Die Kinder erfahren bei uns eine große Wertschätzung und wir wünschen ihnen, dass sie diesen Schatz auch nach ihrer Zeit bei uns behalten", erläutert Dagmar Hansen. Bestätigung erfahren die Kinder auch bei den regelmäßigen Kinderkonferenzen. Hier trifft sich die Kita-Leitung mit den Vorschulkindern, um gemeinsam Alltagsthemen wie den Umgang mit Spielsachen oder anstehende Renovierungsarbeiten zu besprechen. Die Kinder sehen, dass ihre Meinung zählt und gehört wird. Auch über abstraktere Themen wird gesprochen – zum Beispiel über Kinderrechte. Die Geschäftsführerin ist sich sicher: "Auch wenn sie noch nicht alles verstehen, lernen die Kinder hier schon früh, dass sie Rechte haben.”

Die Eltern können sich im “KinderElternZentrum” austauschen und Unterstützung bekommen. Der Lese-Schreib-Service von XENIA-Ehrenamtlichen hilft bei der Kommunikation mit Behörden, etwa beim Ausfüllen von Anträgen. “Dies bieten wir auch Familien an, deren Kinder nicht in unseren Einrichtungen sind”, sagt Dagmar Hansen.

Die Angebote von XENIA sind eine feste Institution im Bergkirchenviertel. So fasst es auch Dagmar Hansen zusammen: “Es ist nicht vorstellbar, dass es XENIA im Viertel nicht mehr gibt. Es würde ganz viel wegfallen.”