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Kinder brauchen familiären Halt!

 


Terre des Hommes fordert: Keine Aussetzung des Familiennachzugs

 

Osnabrück/Berlin, 27. Mai 2025 - Am 28. Mai soll das Bundeskabinett auf Initiative des Innenministeriums über einen Gesetzentwurf entscheiden, der den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten für zwei Jahre aussetzt. Für die Betroffenen würde die Aussetzung bedeuten, dass sie über viele Jahre von ihren Familien getrennt würden. Bereits heute warten viele Betroffene über lange Zeiträume auf Entscheidungen im Asylverfahren, auf Termine zur Beantragung der Familienzusammenführung und die konkrete Durchführung. Die Aussetzung des Familiennachzugs würde sie also weit über zwei Jahre hinaus von ihren Angehörigen trennen.


Anlässlich der Beschlussvorlage zum Familiennachzug auf der morgigen Kabinettssitzung erklärt Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes:


»Der Schutz von Kindern innerhalb ihrer Familie gehört zum Fundament unserer Gesellschaft und ist juristisch fest verankert. Doch viele Familien sind durch Vertreibung und Flucht getrennt. Kinder und Jugendliche warten teilweise jahrelang auf die Zusammenführung mit ihren Eltern. Dies gilt auch für subsidiär Schutzberechtigte, von denen die meisten dauerhaft in Deutschland leben werden. Ihre Integration wird ohne ihre Familien vielfach erschwert: Wenn Eltern oder Kinder unerreichbar weit weg sind, können sie schlechter lernen, eine Ausbildung machen oder sich auf die Arbeit konzentrieren.

Als Organisation, die sich für die Rechte von Kindern einsetzt, appelliert Terre des Hommes an die Bundesregierung, von der vorgeschlagenen Gesetzesänderung Abstand zu nehmen. Das Verbot des Familiennachzugs als vermeintliches Symbol für eine Migrationswende wird nur dazu führen, dass die Trennung von Familien ins Unermessliche verlängert und die Integration von hier lebenden Geflüchteten blockiert wird. Gerade vor dem Hintergrund der seit mehreren Monaten stark sinkenden Zugangszahlen von Geflüchteten ist die geplante Gesetzesänderung umso weniger nachvollziehbar.«