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Kolumbien: Wasser statt Gold

In der kolumbianischen Gemeinde Cajamarca kämpfen junge Menschen gegen die Pläne eines multinationalen Konzerns, dort Gold abzubauen. Sie wollen die fruchtbaren Böden, die biologische Vielfalt und die sauberen Wasserquellen in ihrer Heimat erhalten.

Yefferson Rojas war 17 Jahre alt und noch Schüler, als der Bergbaukonzern AngloGold Ashanti 2007 in seiner Heimat Gold entdeckte und mit Probebohrungen begann:  »Wir wussten nichts über den Bergbau«, erzählt er. »Wir mussten uns erst erkundigen, was das für uns bedeutet. Und wir begriffen, dass der Tagebau, wie ihn der Konzern vorhat, unsere biologische Vielfalt, unsere Wasserquellen und unsere Lebensgrundlage zerstören würde.« 

Die Jugendlichen taten sich zusammen und organisierten den Widerstand: Sie gründeten das Umweltkollektiv COSAJUCA (Colectivo Socio-ambiental Juvenil de Cajamarca), sprachen mit den Bauernfamilien und entlarvten die Versprechen des Konzerns, Fortschritt, Arbeit und Wohlstand nach Cajamarca zu bringen. Gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen erkämpften sie 2017 eine Volksabstimmung, und das Ergebnis war eindeutig: 98 Prozent der 6.241 abgegebenen Stimmen votierten gegen das Bergbauprojekt. Ein riesiger Erfolg, den der Konzern nicht ignorieren konnte. Er stoppte die Aktivitäten, schloss die Büros und zog sich zurück – vorerst.

 

»Wir müssen weiterkämpfen«

Die reichhaltigen Goldvorkommen in Cajamarca will AngloGold Ashanti aber nicht aufgeben, denn es winken hohe Profite. »Zurzeit laufen fünf Gerichtsprozesse, in denen die Bedeutung der Volksabstimmung in Frage gestellt wird «, sagt Yefferson. »Wir müssen weiterkämpfen.«

Das Motto der jungen Umweltschützer*innen lautet: »Cajamarca, la Inconquistable«, Cajamarca, die Unbesiegbare. Und so heißen auch die Festivals, bei denen sie mit Artistik, Musik und Kunst vor allem Kinder aus entlegenen ländlichen Schulen ansprechen und für die Schönheit und den Schutz ihrer Umwelt begeistern. »Die Kinder und Jugendlichen haben eine wichtige Rolle«, sagt Yefferson, der mit Unterstützung von Terre des Hommes und BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sowohl die Festivals als auch Workshops über Biodiversität und Umweltschutz an Schulen koordiniert. »Sie beobachten ihre Umwelt und sehen, was mit ihr passiert. Sie wollen die Tiere, die Pflanzen und ihren Lebensraum erhalten. Sie zeigen den Erwachsenen die reiche biologische Vielfalt, die es hier gibt. Und sie machen ihnen klar, dass sie geschützt werden muss.«