Mosambik: Förderung für Kinder aus armen Familien
Werden Kleinkinder altersgerecht gefördert, steigen ihre Zukunftschancen auf ein selbstbestimmtes Leben enorm. Im Vorschulzentrum der Partnerorganisation "Wona Sanana" bekommen Mädchen und Jungen ein solides Fundament, um in der Schule und im Leben zu bestehen.
Juvência ist richtig aufgeblüht. Seit drei Jahren besucht die Sechsjährige das Programm von Wona Sanana. Von dem verschlossenen Kind, das sie einmal war, ist nicht mehr viel zu spüren. "Juvência war extrem schüchtern und es fiel ihr schwer, Freundinnen zu finden. Sie war für ihr Alter unselbstständig und konnte sich nicht gut ausdrücken", erzählt Alice Arone, die als Pädagogin bei Wona Sanana arbeitet. In drei ländlichen Gemeinden in Mosambik bietet die langjährige Terre des Hommes-Partnerorganisation ein Vorschulprogramm an, das sich an Mädchen und Jungen aus armen Familien richtet. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Ihre Unterstützung für starke Kinder!Wie gelingt ein guter Start?
Juvências Mutter arbeitet auf dem Markt, um ihre Familie durchzubringen. Es blieb kaum Zeit für ihre Jüngste, deren ältere Brüder ihre Erziehung übernahmen. Eine altersgerechte Förderung für das Mädchen gab es nicht. Umso glücklicher war ihre Mutter, als Juvência einen Platz in der Vorschule bekam: „Ich dachte, die Vorschule wäre ein guter Ort, um Juvência tagsüber unterzubringen, damit sie nicht allein zu Hause ist."

Doch das Programm von Wona Sanana will mehr für die Kinder: Es verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der die Familien der Kinder mit einbezieht und auch Aspekte wie ihre Ernährung und Gesundheit berücksichtigt. Damit alle Maßnahmen greifen, besuchen die Pädagog*innen die Kinder zu Hause. "Man hat gerade bei Juvência gesehen, wie wichtig eine enge Begleitung ist", erklärt Arone. “Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Brüdern haben wir ein auf die Familie angepasstes Konzept erstellt, damit Juvência in der Lage ist, zu Hause effektiv zu lernen.”
Juvência wurde in diesem Jahr eingeschult und kommt im Unterricht bislang wunderbar mit. Ihre Mutter ist über die Entwicklungssprünge ihrer Tochter begeistert: “Sie hat schnell Fortschritte gemacht. Sie spricht jetzt sehr gut, und sie spielt viel.” Und auch der mütterliche Stolz ist kaum zu überhören: “Meine Tochter ist ein intelligentes Mädchen.”
Die richtigen Weichen stellen durch frühkindliche Bildung
Die Mehrheit der Kinder im südlichen Afrika besucht keinen Kindergarten, wo in der Regel wichtige Grundlagen für das Sozialverhalten und das spätere Lernen gelegt werden. Der fehlende Kindergartenbesuch und auch der Mangel an guter Ernährung führen häufig zu Entwicklungsverzögerungen. “Viele Mädchen und Jungen haben deshalb später Probleme im Unterricht. Die Lücken einer Förderung in frühen Jahren sind später kaum aufzuholen”, weiß Claudia Berker, Referentin für das Afrika-Programm bei Terre des Hommes. “Im Kleinkindalter werden die entscheidenden Weichen für die weitere Entwicklung gestellt. Deshalb unterstützt Terre des Hommes in Südafrika, Namibia und Mosambik Projekte zur Förderung einer gesunden frühkindlichen Entwicklung.”