Ostjerusalem: Sichere Orte für Vorschulkinder
In einem Umfeld von Unsicherheit und Gewalt schafft Terre des Hommes Lern- und Spielorte, in denen Kinder Ruhe, Geborgenheit und Freude finden.
Checkpoints, militärische Präsenz, eingeschränkte Freiheit und zunehmende Gewalt belasten den Alltag der Kinder in Ostjerusalem. Häufig gibt es Unterrichtsausfälle, Schulen arbeiten oft im Distanzbetrieb, und viele Kinder brechen die Schule ab.
Seit 2023 haben sich die politischen Spannungen in Ostjerusalem weiter verschärft: Kinder erleben Gewalt und militärische Konfrontationen zunehmend als Teil ihres Alltags. Sie leben in anhaltender Unsicherheit und sind dadurch einem wachsenden Risiko von Ausbeutung, Traumatisierung und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt. Gerade Vorschulkinder brauchen deshalb sichere Orte, an denen sie einfach Kind sein können, und verlässliche Bezugspersonen für einen stabilen Start ins Leben und ins Lernen.
Terre des Hommes Deutschland arbeitet gemeinsam mit Terre des Hommes Italien und palästinensischen Behörden in drei Kindergärten in Ostjerusalem, um für Mädchen und Jungen sichere Orte zu schaffen und ihnen einen guten Schulstart zu ermöglichen. Die Räumlichkeiten wurden instandgesetzt und mit kindgerechten Möbeln, Lern- und Spielmaterialien ausgestattet. Auch die Außenbereiche wurden umgestaltet, damit die Kinder dort sicher spielen und sich frei bewegen können.
Beim Verarbeiten von Gefühlen und belastenden Erfahrungen helfen Musik- und bewegungspädagogische Angebote. In den Gruppen arbeiten aber auch Sprach- und Ergotherapeut*innen, die die Kinder dabei unterstützen, ihren Wortschatz, ihre Kommunikation und die Feinmotorik weiterzuentwickeln.
Im Mittelpunkt dieser Lern- und Spielorte stehen Kinderrechte, Teilhabe, Inklusion und ein traumasensibler Ansatz. Um dem gerecht zu werden, werden die Erzieher*innen weitergebildet und entwickeln gemeinsam mit Expert*innen entsprechende Materialien.
Das Projekt baut auf der langjährigen Arbeit von Terre des Hommes Italien in Ostjerusalem seit 2012 auf und wird in enger Abstimmung mit dem palästinensischem Bildungsministerium umgesetzt. Es schafft sichere und wertschätzende Lernorte, an denen jedes Kind gesehen wird und sich entwickeln kann.