Simbabwe: Das Recht auf Spiel und der Kampf gegen Gewalt
Unter der wirtschaftlichen und sozialen Krise in Simbabwe leiden vor allem Kinder. Viele erleben im Alltag Gewalt und Missbrauch. Das von Terre des Hommes geförderte “Community Arts-Projekt” (CAP) fördert friedliche Konfliktlösungen und stärkt den Kinderschutz.
Am Anfang war es einfach ein Theaterstück: Eine kleine Projektgruppe in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, bot jungen Menschen eine Bühne, um auf die Lebenssituation von Kindern aufmerksam zu machen. Heute, zehn Jahre später, haben sich daraus 30 Kinderclubs entwickelt, die sich für die Durchsetzung der Kinderrechte in Simbabwe engagieren.
Ihre Unterstützung für starke Kinder!Kinder spielen ihre Zukunft
Die Entwicklung des Projektes ist eine Antwort auf die prekäre Situation im Land: Ökonomische und politische Dauerkrisen wie Korruption, eine extrem hohe Arbeitslosigkeit sowie wiederkehrende Dürren haben die Armut im Land verschärft. Viele Kinder müssen die Schule abbrechen und stattdessen zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen. Hinzu kommt, dass in den Behörden oft das Wissen und die Mittel für eine wirksame Politik zum Schutz von Kindern fehlen. Besonders gravierend sind die Mängel bei der Verfolgung des sexuellen Missbrauchs von Mädchen. Außerdem fehlen in vielen Vierteln der Stadt Orte und Plätze, an denen Kinder sicher spielen können.
Hier setzt das Projekt an, indem es den Mädchen und Jungen Freizeitaktivitäten in einem sicheren Umfeld bietet. Spielerisch können sie dort ihre Kreativität ausleben und lernen, Streitigkeiten friedlich zu lösen. Die Kinder führen eigene Theaterstücke auf, singen Lieder oder erzählen Geschichten zum Thema Kinderrechte. Häufig sprechen sie darin das Problem der Gewalt an.
Und oft handeln die Stücke davon, wie sich die Kinder ihre Zukunft vorstellen. Höhepunkt des Jahres ist das alljährliche Theaterfestival, an dem auch Schulen aus der Stadt teilnehmen und ihre Ideen zum Thema Kinderrechte auf die Bühne bringen. Das beste Theaterstück wird prämiert.

Kinder machen Lobbyarbeit
Um die Kinderrechte im Land bekannt zu machen, nutzen die Kinderclubs die sozialen Medien und stellen ihre Theaterstücke als Kurzfilme ins Internet. Mittlerweile erreichen die Kinderclubs mehr als 10.000 Mädchen und Jungen. Ein schöner Erfolg, denn durch die Aktivitäten ist ein dichtes Netzwerk mit anderen Organisationen und staatlichen Stellen entstanden. Bei regelmäßigen
Treffen mit Vertreter*innen kommunaler Behörden bringen die Mädchen und Jungen Vorschläge ein, mit denen der Schutz von Kindern im Viertel verbessert werden kann.
Das Bewusstsein in der Bevölkerung und den Behörden zum Problem der Gewalt ist merklich gewachsen: Missbrauchsfälle werden häufiger bei der Polizei angezeigt, die Behörden reagieren schneller auf Rechtsverletzungen. Mittlerweile haben einige Schulen in der Stadt das CAP-Projektmodell “sichere Räume für Kinder” übernommen. Dank des “Community Arts-Projektes” haben junge Menschen endlich eine Stimme bekommen, um die Rechte von Kindern in Simbabwe zu stärken