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Eine Brücke in die Schule

Südafrika: Bildung für geflüchtete Kinder

Die Terre des Hommes-Partnerorganisation »Three2Six« bietet Kindern aus Flüchtlings- und Migrantenfamilien eine Brückenschule an, in der sie auf den Besuch einer staatlichen Schule vorbereitet werden. Für die 16-jährige Amida ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.

»Ich werde mein Bestes tun, um hier gute Leistungen zu bringen«, erzählt Amida. »Und ich bin allen sehr dankbar, die mich auf meinem Weg unterstützt haben.« Denn ihr innigster Wunsch hat sich bereits erfüllt: Amida besucht das Holy Family College in Johannesburg.

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Für eine 16-Jährige mag es nach einer Selbstverständlichkeit klingen, aber das ist es für Amida keineswegs. Ihre Eltern kamen nach Südafrika, als sie noch ein Kind war. Wie viele andere Flüchtlings- und Migrantenfamilien aus dem Kongo, Simbabwe oder Uganda fanden sie Unterschlupf im heruntergekommenen Stadtzentrum Johannesburgs. Doch ohne geregelten Aufenthaltsstatus können die Familien ihre Kinder nicht an einer regulären Schule anmelden. Vielen Mädchen und Jungen bleibt so ihr elementares Kinderrecht auf Bildung verwehrt. Amida hatte Glück, sie kam durch das Programm von Three2Six in die Brückenschule. »Ab da hatte ich immer Unterstützung und etwas zu essen«, erzählt das Mädchen. »Oder einfach nur jemanden, der mir zugehört hat, wenn es zu Hause Ärger gab.«

»Ich möchte Ärztin werden. In meinem Viertel sehe ich jeden Tag Menschen, denen es nicht gut geht. Eines Tages will ich solchen Menschen helfen.«
Auch Amida hat ihre Chancen in der Brückenschule genutzt und ist festen Willens, noch mehr zu erreichen.

Vorbereitung auf die staatliche Schule

Rund 300 Kinder aus den Stadtvierteln Observatory und Yeoville profitieren von dem Projekt. Zusätzlich zum Unterricht in der Brückenschule erhalten die Mädchen und Jungen Lehrbücher, Schulhefte und Schuluniformen. Three2Six übernimmt auch die Einschreibegebühren und die Kosten für den Schulbus – und bedürftige Kinder bekommen dreimal pro Woche eine warme Mahlzeit. Mit knurrendem Magen lässt es sich schließlich nicht lernen. 

Eine besonders schöne Entwicklung: Absolvent*innen des Programms kommen häufig zurück, um ehrenamtlich zu helfen. Einmal im Monat organisiert Three2Six für die Schulkinder einen Tag mit Hausaufgabenhilfe, Spiel und Sport. Die Ehemaligen – so gut wie alle haben einen Schulabschluss – sind dort für viele Kinder Vorbilder, die sie motivieren, ihre Chance zu nutzen. 

Mark Potterton, Leiter von Three2Six, ist von der Motivation seiner Schüler*innen beeindruckt: »Die Corona-Pandemie hat den Familien schwer zugesetzt. Viele Eltern hatten Mühe, Geld zu verdienen«, so Potterton. »Trotzdem sind die Kinder weiterhin in die Schule gekommen. Ihre Widerstandskraft macht mir immer wieder Hoffnung.«