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Corona-Hilfe im Irak

»Danke, dass ihr nach uns fragt! Danke!«, sagt Hameed. Er lebt mit seiner Frau, fünf Kindern und drei Enkeln im Flüchtlingslager Berseve II in der autonomen Region Kurdistan im Irak. Zehn Menschen in einem Zelt, zurzeit ohne die Möglichkeit, das Camp zu verlassen. Denn seit Mitte März herrscht Ausgangssperre und die Camps sind abgeriegelt. Hameed und seine Familie gehören der religiösen Minderheit der Yesiden an und mussten 2014 vor dem Terror des Islamischen Staates (IS) fliehen. In den Städten Erbil, Dohuk und Sulaimaniya und in den 38 Flüchtlingscamps der Region leben mehr als 1,4 Millionen Menschen, die vor dem IS oder dem Krieg in Syrien geflohen sind.

Seit der Ausgangssperre ist ihr Leben noch schwieriger geworden: In Berseve II haben Regierungsmitarbeiter für jede Familie ein Paket mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln gebracht: »Ein Karton, darin sind ein Kilo Reis, zwei Kilo Zucker, Öl, etwas Tee und Salz. Wir wissen nie, wann wir das nächste Mal so einen Karton bekommen«, berichtet Hameed. Er macht sich große Sorgen um die Gesundheit im Camp. »Wir haben noch keinen Corona-Fall hier, aber viele von uns sind sowieso angeschlagen. Vor allem die Kinder und die Frauen. Wir haben keinen Arzt und dürfen das Camp nicht verlassen. Was soll aus uns werden?«

»Die Menschen haben auf der Flucht Schreckliches erlebt, die wenigsten konnten ihre Erfahrungen verarbeiten. Die Ausgangssperre und die Angst vor dem Corona-Virus ängstigen sie jetzt noch zusätzlich, die innere Anspannung ist sehr, sehr groß«, sagt Bryar Baag, der Leiter der terre des hommes-Partnerorganisation Green Desert. Er betreut mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern traumatisierte Kinder in der autonomen Region Kurdistan und den Städten Mosul und Kirkuk. In den beiden Städten versorgt Green Desert mit Hilfe von terre des hommes zurzeit 1.400 besonders bedürftige Familien mit Lebensmittelpaketen. In den abgeriegelten Flüchtlingslagern ist das momentan nicht möglich. Mit aller Kraft halten die Mitarbeiterinnen von Green Desert dennoch den Kontakt aufrecht: Sie telefonieren mit ihren kleinen Patienten. »Das ist sehr wichtig für die Kinder und für die Familien, so haben sie wenigstens eine vertraute Ansprechperson.«

Hilfreich für die Fortführung der Traumaarbeit sind dabei auch das Internet und das Fernsehen: Green Desert hat 20-minütige Videos sowohl für Kinder verschiedener Altersgruppen als auch für Erwachsene angefertigt. Sie werden über YouTube, Facebook und eine wöchentliche Fernsehsendung verbreitet und klären sachlich über das Corona-Virus und die notwendige Hygiene auf. Aber auch Vorschläge zu Spielen und Beschäftigungsideen für die Kinder und Entspannungsübungen für alle sind im Programm.

 

Wir helfen Kindern und ihren Familien auch in dieser schweren Zeit - Helfen Sie mit Ihrer Spende!

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