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Ministerin Giffey auf der 4. Bundeskonferenz der Straßenkinder

Vom 28. bis 30. September fand in Berlin die 4. Bundeskonferenz der Straßenkinder statt. An der Konferenz teil nahm auch Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In mehr als 20 Workshops diskutierten Jugendliche, was sie selbst beitragen können damit endlich systemverändernde Lösungen entstehen. „Wir wollen und wir werden nicht mehr warten“, sagt Mark aus Bochum. „Seit Jahren wird von housing first geredet aber es passiert nichts, einfach nichts. Ich bin 17 Jahre und lebe seit über einem Jahr in Notschlafstellen.“

Auf der Eröffnungsrede beklagte die 21-jährige Ronja aus Hamburg die Ignoranz der Gesellschaft, die rund 80.000 Jugendliche täglich erleiden müssen, deren Lebensort die Straße ist. »Du sitzt vorm H&M, den Becher vor dir auf dem Boden. Du fühlst dich hilflos und konstant ausgegrenzt. Geh doch arbeiten, sagen viele bis die Security kommt und dich zum Gehen zwingt.«.

Ministerin Giffey lädt die Jugendlichen und die Jugendinitiative der Straßenkinder MOMO ein, an der Reform des Sozialgesetzbuches mitzuarbeiten. Auch der Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, Thomas Krüger, ebenfalls Schirmherr der Konferenz ermutig die Jugendlichen, nicht locker zu lassen: „Mischt Euch ein. Ihr seid ein Teil der Gesellschaft. Verschafft euch Gehör, vernetzt Euch! Wir brauchen Euch!“

Der Verein Karuna hat die Konferenz mit Unterstützung von terre des hommes und der Aktion »Eine Stunde für die Zukunft« ausgerichtet. Jörg Richert, Leiter von Karuna: „Nur noch 58 Prozent der europäischen Jugendlichen halten die Demokratie für die beste gesellschaftliche Vereinbarung. Bekommen wir die sozialen Verwerfungen nicht in den Griff, fliegt uns unsere Gesellschaft um die Ohren. Es fehlt an einem Diskurs, einem ehrlichen, aufrichtigen Dialog auf Augenhöhe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier in der St. Thomas Kirche haben sich stellvertretend für rund 100.000 Jugendliche versammelt, die kein eigenes Dach über den Kopf haben, darunter gut 10.000 Minderjährige. Gebt Ihnen Raum um sich zu versammeln und sofort entstehen wundervolle Ideen, die soviel klüger sind, als das, was sich die staatliche Jugendhilfe einfallen lässt. Unser Land leidet. Wir befinden uns in einer simulierten Demokratie, wo diejenigen ohne Geld und Bildungszugang schon ewig vor der Tür stehen. Straßenkinder, obdachlose Menschen sind Indikatoren für eine Gesellschaft. Steigt ihre Zahl, schwindet die Demokratie.“

30.9.18

 

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