Unterstützen Sie Kinder in Mali
Mali befindet sich in einer schweren Krise: Die Verschlechterung der Sicherheitslage und der Klimawandel haben jahrezehntelange Probleme wie Armut, Hunger, Dürren, schlechte Bildungsqualität und wachsender Bevölkerungsdruck auf unzureichende Ressourcen deutlich verschärft.
Bereits 2012 hatten dschihadistische Gruppen den Norden des Landes besetzt und eine militärische Intervention Frankreichs provoziert. Mittlerweile sind Dutzende Terrorgruppen in der Region aktiv und kämpfen um Macht, Geld und Einfluss. In der Bevölkerung herrschen Gewalt und Angst. Wachsendes Misstrauen und Spannungen entlang ethnischer Linien entladen sich immer wieder in Überfällen und Rachakten an vermeintlichen Unterstützern der Terrorgruppen.
Hunderrtausende sind auf der Flucht vor Gewalt, die selbst von eigenen Soldaten gegen Zivilisten ausgeübt wird. Zwei Putsche innerhalb eines Jahres, zuletzt im Mai 2021, resultierten in einer vom Militär geführten »Übergangsregierung« - diese hat jedoch Hoffnungen auf baldige Neuwahlen eine Absage erteilt. Dies zusammen mit der weit verbreiteten Korruption lassen in Mali die Hoffnung auf politische Lösungen schwinden.
Vor diesem Hintergrund verschlechtern sich die Perspektiven junger Menschen immer mehr. Viele schließen sich radikalen Gruppen an, die ihnen zumindest Geld und Essen bieten. Für Millionen Kinder hat der Schulbesuch ein jähes Ende gefunden. Kinderarbeit, Kinderhandel und Hunger nehmen zu.
Die COVID-19-Pandemie hat die Region ebenfalls nicht verschont und die Belastungen für die Schwächsten noch verschlimmert: Eltern verloren ihre Einkommensmöglichkeiten, und zu angemessenen Schutzmaßnahmen und digitalen Lernalternativen haben die meisten Kinder und Jugendlichen, insbesondere auf dem Land, keinen Zugang.
Ihre Ansprechpartnerin
Claudia Berker
Referat Programme und Politik
Tel. 05 41 / 71 01 - 166
c.berker@ tdh.de
Programmschwerpunkte
Im Fokus des terre des hommes-Programms stehen die am stärksten gefährdeten Kinder und Jugendlichen: Mädchen, die Opfer von Zwangsehen oder anderen Formen der Ausbeutung sind, und Kinder, die durch die gewaltsamen Konflikte vertrieben wurden und als Binnenflüchtlinge im Land leben.
Das Programm zielt darauf ab, ihre Fähigkeiten und ihre Belastbarkeit zu stärken und gleichzeitig auf wichtige Akteure wie Eltern, Lehrkräfte, Behörden und andere Entscheidungsträger*innen einzuwirken, damit sie sich in ihrem Umfeld für die Rechte von Kindern einsetzen. Unter Nutzung der vorhandenen Ressourcen auf Gemeindeebene sollen bessere Schutz-Systeme für Kinder aufgebaut und ihr Recht auf Bildung gesichert werden.
terre des hommes ist in den Regionen Koulikoro, Bougouni und im Bezirk Bamako aktiv und konzentriert sich auf drei Bereiche:
- Einbindung, Teilhabe und Mobilisierung von Kindern durch Jugendgruppen, Diskussionsforen und lokale Kampagnen.
- Zugang zu einer hochwertigen und integrativen Bildung für gefährdete Kinder durch Schaffung von Lernräumen, psychosoziale Unterstützung und Schulungen für Lehrpersonal.
- Vorbeugung gegen Gewalt und Missbrauch und Förderung einer Kultur des Friedens durch Schaffung eines sicheren Umfelds für Kinder und Jugendliche, die gefährdet sind oder Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung erlebt haben.
Projektbeispiele
Viele junge Mädchen verlassen ihre Dörfer, um in Malis Großstädten eine Anstellung als Hausmädchen zu finden. Weil sie ihre Rechte nicht kennen, werden viele von ihnen ausgebeutet. Ein terre des hommes-Projekt geht dagegen vor.
Der Start in das Berufsleben und damit die Möglichkeit für sich selbst zu sorgen ist für Jugendliche in Mali schwer. Ein terre des hommes-Projekt hilft ihnen bei der Ausbildung und bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus werden Werte wie Gewaltlosigkeit, Toleranz und Geschlechtergerechtigkeit gefördert.