Endstation Großstadt: Kampf gegen die Ausbeutung von Hausmädchen
Ausgangssituation
Mali gehört zu den zehn ärmsten Ländern weltweit. Jedes zweite Kind unter 18 Jahren arbeitet und trägt so zum Familieneinkommen bei. Viele Mädchen verlassen ihre Dörfer, um in den Großstädten als Hausmädchen zu arbeiten. Doch die meisten sind vollkommen unvorbereitet und finden sich bald in Zwangslagen wieder: Sie werden schlecht bezahlt, haben viel zu lange Arbeitszeiten, bekommen nicht genug zu essen, werden misshandelt oder sexuell missbraucht.
Die terre des hommes-Partnerorganisation
APSEF (Association pour la promotion des droits et le bien être de la famille) wurde im Jahr 2006 als Nichtregierungsorganisation registriert. Doch schon vorher informierten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Frauen und Kinder in ländlichen Gegenden über ihre Rechte. Die Zusammenarbeit mit terre des hommes begann im Jahr 2012 mit einer Studie über die Situation von Hausmädchen in der Hauptstadt Bamako. Zurzeit wird das Projekt von der Agnes Philippine Walter Stiftung finanziert.
Maßnahmen und Wirkungen
Um die Situation von jungen Hausangestellten grundsätzlich zu verbessern, müssen alle Beteiligten einbezogen werden, also auch Vermieter von Unterkünften, Arbeitsvermittlerinnen, Arbeitgeber, lokale Behörden und Medien. Die lädt APSEF zu regelmäßigen Treffen ein, bei denen über die Rechte, aber auch über die Pflichten der Hausangestellten gesprochen wird. Wenn die Mitarbeiter von Mädchen erfahren, die in einer Notlage sind, bieten sie ihnen Unterstützung an, etwa durch die Aufnahme in einem Schutzzentrum oder rechtlichen Beistand.
APSEF arbeitet auch in den Dörfern: In regelmäßigen Treffen mit Müttern, Lehrern, kommunalen Beamten, Dorfältesten und Jugendlichen selbst informiert die Organisation über die vielfältigen Risiken, mit denen junge Mädchen konfrontiert sind. Wenn möglich, versucht APSEF Alternativen vor Ort zu schaffen. Dazu werden Mütter und ihre Töchter in Kleinsparerprogramme aufgenommen und darin geschult, zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften. Außerdem versucht APSEF zu verhindern, dass Mädchen zu früh die Schule verlassen, um ihr Glück in der Stadt zu versuchen.
Herausforderungen und Planung
Bisher erreicht APSEF nur eine kleine Gruppe von Familien, Hausangestellten und Arbeitgebern, deshalb wird sie ihre Arbeit ausweiten. Gemeinsam mit anderen Organisationen will APSEF das Sicherheitsnetz für Hausangestellte enger knüpfen und auch die Politik in die Verantwortung nehmen, die bestehenden Arbeitsschutzgesetze durchzusetzen.