Ein Gemüsegarten für Frau Hussein
Somalia: Mit Solarenergie gegen Dürre und Hunger
Keyf Hussein (37) lebt mit ihrer zehnköpfigen Familie im Dorf Dalsan in Somalia. In ihrem Garten gedeihen Paprika, Grünkohl, Spinat und Wassermelonen. »Meine Kinder lieben die Wassermelonen!«, sagt sie. Wie die meisten Menschen in der Region lebt auch Keyf Husseins Familie von Viehzucht und Ackerbau. Doch die unregelmäßigen und schwachen Niederschläge der letzten Jahre haben die Brunnen austrocknen lassen. Viele Tiere sind verdurstet, Felder ausgetrocknet. In dem ostafrikanischen Land sind mehr als fünf Millionen Menschen vom Hunger bedroht.
Gemeinsam mit der lokalen Organisation NAPAD (Nomadic Assitance for Peace and Development) hat terre des hommes in den Regionen Gedo und Galgadud ein Projekt ins Leben gerufen, das die Wasserversorgung der Gemeinden und die Ernährung von 2.500 Haushalten verbessert. Dafür wurden in drei Gemeinden solarbetriebene Wasserversorgungssysteme eingerichtet. Keyf Hussein muss ihren Garten morgens und abends gießen. Das gab der Brunnen des Dorfes längst nicht mehr her.
Doch dank der neuen Technik lässt sich Wasser auch aus großer Tiefe hochpumpen, so dass genug Wasser da ist, um Vieh und Gemüsegärten zu versorgen. Gleichzeitig hat Keyf Hussein angepasstes Saatgut erhalten und auch Trainings, in denen sie geeignete Anbaumethoden lernt, um besser mit der Wasserknappheit umzugehen. Insgesamt 50 Frauen nehmen an dem Projekt teil. »Dank der Schulung und dem Austausch mit dem NAPAD-Team können wir unsere Gemüsegärten bewirtschaften. Ich habe jetzt nahrhaftes Obst und Gemüse für meine Familie«, berichtet sie. Und was die Familie nicht selbst verbrauchen kann, verschenkt sie an ihre Nachbarinnen. »Wir sind sehr dankbar für das Projekt, durch dass wir diese Art der Landwirtschaft gelernt haben.« Einen Wunsch für die Zukunft hat Keyf Hussein auch: »Ich hoffe, das ich künftig mehr anbauen und auf dem Markt in Abudwak verkaufen kann.«