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Gärtnern macht glücklich

Kinder in Bolivien bauen in 4.000 Metern Höhe Bio-Gemüse an

Grün leuchten die kleinen Gärten vor den Hütten von 30 Familien im Stadtteil Valle Hermoso. Tatsächlich ist das ein ungewöhnlicher Anblick in Potosí: Die Stadt liegt auf 4.000 Meter Höhe in der Hochgebirgssteppe des Altiplano.

Kinder und Jugendliche legen hier direkt vor er eigenen Haustür kleine Gärten an. Das bringt frisches Bio-Gemüse auf den Tisch – vielseitige und gesunde Ernährung, die sich die Familien in der armen Bergbaustadt sonst nicht leisten könnten. »Leben pflanzen« hat die terre des hommes-Partnerorganisation PASOCAP ihr Projekt genannt. Die 15-jährige Eliana macht mit: »Wir haben im letzten Jahr unseren Garten angelegt und konnten ab Januar ernten. Es ist toll! Du gehst vor die Tür und holst dir frischen Salat oder Radieschen!« In den sogenannten Kalttropen ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht groß: Tagsüber ist es warm, nachts fallen die Temperaturen sogar auf unter null Grad. Eine einträgliche Landwirtschaft ist hier nicht möglich, aber die Hausgärten gedeihen.

Grün leuchten die Gärten in der unwirtlichen Hochgebirgssteppe

Und Eliana weiß inzwischen, warum: »Die Hauswand hält die Wärme, sodass die Pflanzen nachts nicht erfrieren.« Eliana hat viel gelernt in der Gartengruppe von PASOCAP – wie man Beete anlegt und bewässert, Kompost macht oder Samen für die nächste Aussaat gewinnt. Gerade haben sie Pflanzkästen selbst gebaut, die an die Hauswand gehängt werden.

So können die wenigen Quadratmeter Garten noch besser genutzt werden. Alte Plastikrohre haben die Kinder dafür recycelt, denn Geld für Pflanzgefäße oder Werkzeuge haben die Familien nicht. Das vertikale Gärtnern mit diesen recycelten Pflanzkästen schafft mehr Anbaufläche. Zu Beginn waren die Eltern von Eliana skeptisch, inzwischen sind sie begeistert. »Wir ernten fast jeden Tag etwas. Dass unsere Familie gesünderes Essen bekommt, macht mich glücklich. Und es bringt mir Respekt ein«, freut sich Eliana. Wenn viel gleichzeitig erntereif ist, verkauft sie an die Nachbarschaft. Von dem Geld kann sie Schulhefte und Bücher kaufen. Und schließlich sorgt der Garten für gute Gespräche in der Familie. Er ist eines der positiven Themen, jenseits von Sorgen und Nöten.

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