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»Sie haben ihn einfach mitgenommen ...«

Myanmar: Kampf gegen Zwangsrekrutierung von Kindern

»Ich bin so traurig, er ist doch mein jüngster Sohn. Die Soldaten haben ihn einfach mitgenommen und in ein Militärlager gesteckt«, berichtet eine Frau verzweifelt. Fast täglich werden in Myanmar Kinder auf dem Weg zur Schule oder auf dem Heimweg von »Sicherheitskräften« abgegriffen und in Ausbildungscamps des Militärs verschleppt.

Seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 wurde Myanmar bis 2011 von einem brutalen Militärregime beherrscht. Und auch seit der Wahl einer neuen Regierung 2011 hat das Militär kaum an Einfluss verloren. In mehreren Landesteilen finden weiter bewaffnete Konflikte statt. Die Brutalität bekommen auch die Kinder zu spüren: Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen gehören der Armee Tausende bis Zehntausende Kindersoldaten an. Dazu kommen mehrere Tausend Minderjährige bei bewaffneten Oppositionsgruppen.

Programm gegen Zwangsrekrutierung von Kindern
Auch Banya Kung Aung wurde als Kind von einer Guerillagruppe als Soldat zwangsrekrutiert. Heute arbeitet er für die Menschenrechtsorganisation »Human Rights Education Institute of Burma« (HREIB). HREIB hat mit Unterstützung von terre des hommes ein Hilfsprogramm aufgebaut, mit dem die Zwangsrek­rutierung bekämpft werden soll. Durch Verhandlungen mit den Widerstandsgruppen will HREIB erreichen, dass auf die Rekrutierung von Kindern vorbehaltlos verzichtet wird. Fünf Gruppen haben schon entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet.

Zukunft für ehemalige Kindersoldaten
Auch für ehemalige Kindersoldaten machen sich die Mitarbeiter von HREIB stark. »Kindersoldaten werden von ihren Gemeinschaften oft nicht mehr akzeptiert«, berichtet Banya Kung Aung. Deshalb bietet HREIB Workshops mit den Dorfbewohnern im burmesisch-thailändischen Grenzgebiet an, in denen die Menschen über die Hintergründe der Zwangsrekrutierung informiert und Versöhnungsprozesse organsiert werden, damit Kinder wieder in ihre Gemeinschaften zurück kehren können.

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