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»Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel« erhält Stuttgarter Friedenspreis

Die »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel« wurde mit dem Stuttgarter Friedenspreis ausgezeichnet. terre des hommes ist eine von 17 Trägerorganisationen. Das Aktionsbündnis wendet sich seit Jahren gegen den nationalen und internationalen Waffenhandel und prangert die Waffengeschäfte von Firmen wie Heckler & Koch und Rheinmetall an. In der Laudatio wurde hervorgehoben, der Kampagne sei es gelungen, ein im Geheimen behandeltes Thema in die Öffentlichkeit gebracht zu haben.

Deutsche Waffen sind in vielen Krisengebieten weltweit zu finden, das G3 von Heckler & Koch gilt nach der Kalaschnikow als das am meisten verbreitete Schnellfeuergewehr mit weltweit zehn Millionen Stück im Umlauf. »The G3 was very popular in the conflict in Sierra Leone«, sagte der ehemalige Kindersoldat und Buchautor Ismael Beah im Gespräch mit terre des hommes. Die Zahl der mit diesem deutschen Gewehr Ermordeten und Verstümmelten dürfte ein Vielfaches von zehn Millionen betragen, viele davon Kinder und Zivilisten – Kleinwaffen gelten als die Waffen, die die meisten zivilen Opfer fordern. Auch unter den Tätern sind Kinder, Kindersoldaten, die gezwungen werden, auch mit deutschen Waffen in den Krieg zu ziehen.

2010 erhielten 48 Staaten, deren Menschenrechtssituation vom Internationalen Konversionszentrum Bonn als sehr bedenklich eingestuft werden und 49 Länder, in denen gewaltsame Konflikte ausgetragen werden, Liefergenehmigungen aus Deutschland, darunter Staaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Indien, Pakistan, Irak oder Singapur.

»Die Erfolge der Aktion Aufschrei und der Friedenspreis sind eine große Ermutigung für alle, die sich für einen Stopp des Waffenhandels einsetzen. Jetzt ist es wichtig, dass auch die Politik endlich handelt und dem unverantwortlichen massenweisen Export von Waffen made in Germany einen Riegel vorschiebt«, so Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte von terre des hommes.

Weitere Informationen:
Kleinwaffen
Aktion Aufschrei

 

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