Die terre des hommes-Chronik
1967: Auf Initiative des Schriftsetzers Lutz Beisel treffen sich am 8. Januar etwa 40 Menschen in Stuttgart und gründen terre des hommes Deutschland. Wenige Wochen später wird gemeinsam mit der Schweizer terre des hommes-Schwesterorganisation dafür gesorgt, dass kriegsverletzte Kinder mit Rettungsflügen aus Vietnam geholt und in deutschen Krankenhäusern medizinisch versorgt werden.
1968: terre des hommes kümmert sich in Gabun um Kinder aus Biafra, die infolge des dortigen Bürgerkriegs vom Hungertod bedroht sind.
1971: In Saigon wird ein Zentrum eröffnet, in dem kranke und unterernährte Kinder behandelt werden. Im westfälischen Dehme entsteht ein Rehabilitationszentrum für kriegsverletzte Kinder aus Vietnam.
1973: Das erste terre des hommes-Projekt in Deutschland entsteht: die modellhafte, interkulturelle Kindertagesstätte Wiesbaden
1975: Die Vermittlung verlassener Kinder aus verschiedenen Ländern an Adoptiveltern in Deutschland ist ein Schwerpunkt der Arbeit. terre des hommes stoppt die Entsendung deutscher Fachleute und unterstützt stattdessen einheimische Initiativen.
1980: terre des hommes beschließt, mit Kampagnen und Lobbyarbeit verstärkt die strukturellen Ursachen von Not und Unterdrückung zu bekämpfen.
1987: Der Einsatz für die Rechte von Mädchen und Frauen wird zunehmend wichtiger.
1990: Die Kampagne gegen Kinderarbeit in der Teppichindustrie wird gestartet. 1995 geht daraus das »Rugmark-Siegel« für Teppiche hervor, die nicht von Kinderhand geknüpft wurden.
1992: Die Kampagne gegen Kinderprostitution und sexuelle Ausbeutung beginnt und macht darauf aufmerksam, dass auch deutsche Sextouristen Kindern Gewalt antun.
1994: terre des hommes beschließt, keine Adoptionen mehr zu vermitteln. Als 1998 diese Arbeit endgültig beendet wird, hat das KInderhilfswerk über 2.800 verlassene Kinder an neue Eltern in Deutschland vermittelt.
1998: Die Gemeinschaftsstiftung terre des hommes wird gegründet, um Projekte im Sinne von terre des hommes mitzufinanzieren.
2001: Start der internationalen Kampagne gegen Kinderhandel. Es beteiligen sich Bündnispartner in 36 Ländern.
2003: Partnerorganisationen werden an den wesentlichen Richtungsentscheidungen beteiligt: Die erste Delegiertenkonferenz findet statt.
2004: Die »Rote-Hand-Aktion« beginnt und macht jedes Jahr am 12. Februar auf den Missbrauch von Kindern als Soldaten aufmerksam.
2005: terre des hommes unterstützt den Wiederaufbau in den vom Tsunami betroffenen Regionen in Südasien.
2008: Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wird das vom Volkswagen Konzernbetriebsrat geförderte Programm »A chance to play« gestartet. Es bietet Kindern Spiel-, Lern- und Freizeitmöglichkeiten.
2011: Die Kampagne für das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt beginnt.
2015: Die Hilfe für Flüchtlingskinder und ihre Familien wird in Deutschland und in anderen Ländern ausgebaut. Der Nahe Osten wird neue Projektregion für terre des hommes.
2017: terre des hommes feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
2020: Die Corona-Pandemie führt weltweit zu mehr Kinderarmut, Krankheit und Bildungslücken. terre des hommes hilft den besonders betroffenen ärmsten Familien und klärt über Schutzmaßnahmen auf.
2022: Russland führt einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. terre des hommes baut Schutz-, Nothilfe- und Traumahilfe-Programme für ukrainische Kinder und Jugendliche auf.
2023: Mit dem General Comment No. 26 stellt der UN-Kinderrechtsausschuss klar: Jedes Kind hat das Recht, in einer gesunden Umwelt zu leben. terre des hommes hatte die Entwicklung als offizieller Partner begleitet und dafür einen der bisher größten Kinder-Partizipationsprozesse auf UN-Ebene durchgeführt.