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Soniya aus Pakistan

Soniya
Pakistan, 21 Jahre
Partnerorganisation: Lyari’s Girls’ Café
Delegierte für: Südasien

Wie bist du mit der Arbeit von terre des hommes in Kontakt gekommen?

Das war vor drei Jahren. Ich wollte Radfahren lernen – und das Lyari's Girls' Cafe bot Radfahrkurse an. Das Café gab es zu dem Zeitpunkt schon ein paar Jahre. Aber anfangs, als die Kurse für Mädchen begannen – nicht nur Radfahren, sondern auch in anderen Sportarten, in Beauty oder in der Arbeit mit Computern – hatte das Projekt in meiner Nachbarschaft wirklich Pionierarbeit geleistet, um solche Dinge für Mädchen und junge Frauen überhaupt möglich zu machen. Später wurde ich dann als Vertreterin für unsere Youth Assembly gewählt, dann für das South Asia Meeting in Nepal – und jetzt bin ich hier!

Wie sieht die Projektarbeit mit dem Liary’s Girls’ Cafe aus?

Wir machen viele verschiedene Dinge, Kurse und Kampagnen. 2022 zum Beispiel eine Verteilaktion für Winterkleidung. Wir fuhren frühmorgens vor der Arbeit mit dem Fahrrad los und verteilten warme Sachen an Menschen auf der Straße. Oder der Yoga-Kurs: Eine der Jugendlichen im Café war so gut in Yoga, dass wir eigene Kurse anbieten konnten. Und viele Jugendliche in der Gegend waren unfassbar froh, so ein Angebot nutzen zu können.

Was motiviert dich, dich für Kinder- und Jugendrechte einzusetzen?

Es gibt so viele Dinge, die wir verändern müssen, die wir aber auch verändern können. Als ich anfing, Fahrradfahren zu erlernen, gab es in meiner ganzen Gegend und in meiner Straße kein Mädchen, das Fahrrad fuhr. Niemanden. Und als es mit dem Girls’ Café losging, wurden Mädchen auf Fahrrädern beschimpft. Heute nicht mehr – heute ist Fahrradfahren normal. Weil wir es zu etwas Normalem gemacht haben. Es war einfach eine gute Sache und ein gutes Gefühl, dass wir es waren, die diese Veränderung möglich gemacht haben.

Als Delegierte repräsentierst du die Region Südasien. Was sind für dich die wichtigsten Themen, Ziele und Forderungen?

Eines der vorgeschlagenen Ziele: Taking action against gender-based rights violations and discrimination. Gegen geschlechtsspezifische Rechtsverletzungen und Diskriminierung vorzugehen, ist für mich persönlich das wichtigste Thema. Die Diskriminierung von Mädchen ist in Pakistan von klein auf allgegenwärtig. Schon, wenn es nur um die Ausbildung auf einer weiterführenden Schule geht, schieben viele Familien dem einen Riegel vor.

Ein zweites Ziel geht in dieselbe Richtung: Education and Empowerment for Life Perspectives. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Schule beendet haben, können einige von ihnen aufs College gehen, aber das ist oft weit von ihrem Wohnort entfernt. Und das bringt weitere Einschränkungen für die Familien mit sich. Die Gebühren und die weite Anreise mit dem Zug, für die man natürlich bezahlen muss, halten viele vom Zugang zu höherer Bildung ab. Und das führt zu Diskriminierung. In Pakistan haben die Armen oft keine Chance mehr auf höhere Bildung. Die Universität ist unerreichbar. Weil man für sie bezahlen muss.

23.6.23

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