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Schutz statt Verfolgung – gegen die Kriminalisierung junger Klimaaktivist*innen!

Die Delegiertenkonferenz 2023 von terre des hommes hat ein strategisches Ziel zur Unterstützung junger Umweltaktivist*innen beschlossen, die weltweit verfolgt und ermordet werden. Mit dieser begleitenden Resolution wollen wir auf ihr Schicksal aufmerksam machen und sie vor Kriminalisierung und Gewalt schützen.

Im Jahr 2021 wurden nach Angaben der Organisation Global Witness 200 Aktivist*innen getötet, die sich für Land- oder Umweltrechte einsetzten. Die Dunkelziffer ist bedeutend größer, denn viele weitere Fälle von Morden und Verfolgung von Umweltaktivist*innen werden nicht gemeldet. terre des hommes-Partnerorganisationen in Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika berichten u.a. über diese Fälle:

In Nepal hatte sich der Umweltaktivist Dilip Mahato gegen den illegalen Abbau von Rohstoffen aus dem Fluss in seiner Gemeinde eingesetzt. Am 10. Januar 2020 wurde er während seines Protestes auf dem Gelände der örtlichen Zerkleinerungsfabrik von Fabrikarbeitern brutal ermordet, seine Leiche wurde anschließend von einem Kipplaster überfahren.

In Simbabwe wurden im Rahmen eines von terre des hommes unterstützten Projekts der Aktivist Headman Chiyadzwa und die Mitglieder des von ihm organisierten Umwelt-Jugendclubs verhaftet, weil sie am Tor einer Mine protestiert hatten und Klima- und Umweltzerstörung anprangerten.

In Chile und Argentinien werden Jugendliche des indigenen Volkes der Mapuche systematisch kriminalisiert, weil sie ihren angestammten Lebensraum gegen Bergbauunternehmen und die Ausbeutung fossiler Rohstoffe verteidigen. Dabei sind sie im Recht, denn die lateinamerikanischen Staaten haben das Escazú-Abkommen verabschiedet, mit dem das Recht auf Zugang zu Informationen über die Umwelt und die Beteiligung an umweltpolitischen Entscheidungen garantiert ist. Vor allem aber verpflichtet es die Staaten, Angriffe auf Umweltschützer*innen zu verhindern und gewaltsame Übergriffe zu untersuchen.

Auch in Deutschland werden Klimabewegungen und Aktivist*innen regelmäßig kriminalisiert, so zum Beispiel Charlie Kiehne und Samuel Bosch, die sich in ökologischen Kampagnen engagieren. Sie errichteten und bewohnten das Klimacamp im Altdorfer Wald in Süddeutschland. Neben ihrer Aufklärungsarbeit zum Klimawandel nutzen sie zivilen Ungehorsam und gewaltfreien Widerstand als Mittel ihres Protests. Bei der Besetzung eines Bannwaldes wurde gegen sie ein Strafbefehl erlassen. Da sie sich nicht vor Gericht kriminalisieren lassen wollten, werden sie bundesweit mit Haftbefehl gesucht.

Im Jahr 2022 erkannte der UN-Menschenrechtsrat in seiner Resolution 48/13 unmissverständlich das Menschenrecht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt für alle Menschen an. Umweltaktivist*innen sind Menschenrechtsverteidiger*innen. Zum 25. Jahrestag der UN-Erklärung über Menschenrechtsverteidiger*innen fordern die Delegierten von terre des hommes die Staaten auf, Umweltschützer*innen zu schützen, statt sie zu kriminalisieren, zu verfolgen, zu foltern und zu töten.

Der Kampf gegen die Klimakrise bedeutet, das Leben zu verteidigen - das Leben von Mensch und Natur.

Siegburg, 25. Juni 2023

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