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Eine Frage der Klimagerechtigkeit

COP30: Kinderrechte auf der Weltklimakonferenz


Seit 10 Tagen läuft die 30. Weltklimakonferenz (»COP30«) in Belem, Brasilien. Hier entscheiden Politiker*innen und Delegierte aus nahezu allen Ländern der Welt über Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimafinanzierung. Von ihren Entscheidungen hängt mit ab, auf was für einem Planeten heutige und zukünftige Generationen von Kindern aufwachsen und leben werden.
 

Und die Kinder und Jugendlichen selbst? Es bleibt ein Konstruktionsfehler der Klimapolitik, dass die jüngste Generation bisher kaum Mitspracherechte hatte – obwohl sie selbst am meisten von der Erderwärmung und ihren Folgeeffekten betroffen sein wird. Die Entscheidungen treffen Erwachsene. Gerade bei internationalen Klimaverhandlungen werden Kinder und Jugendliche bislang zu wenig gehört. 

Terre des Hommes setzt sich dafür ein, dass sich das ändert.

Klimapolitische Forderungen von Kindern und Jugendlichen

Die Terre des Hommes-Kinder- und Jugenderklärung


Über das Jahr 2025 hat Terre des Hommes gemeinsam mit 60 Jugendaktivist*innen aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika Forderungen zusammengetragen. Sie verlangen von den Regierungen und Entscheider*innen auf der COP30:

  • Schafft einen Verlust- und Schadensfonds, den Kinder verstehen können und der vor allem Kinder, Familien und Schulen beim Wiederaufbau unterstützt!
  • Stellt Geld für lokale Jugend- und Gemeindearbeit bereit – ohne zu viel Bürokratie!
  • Erkennt an, was man nicht mit Geld ersetzen kann: verlorene Schulzeit, Angst, kulturelle Schäden und seelische Belastung! Das alles muss auch bei Entschädigungen bedacht werden.
  • Sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche in den Gremien sitzen, die über die Kompensation von Verlusten und Schäden entscheiden!

  • Plant Klimaanpassungen gemeinsam mit jungen Menschen und ihren Gemeinden – nicht nur von oben herab!
  • Schützt unser Recht auf Bildung auch während und nach Katastrophen!
  • Verankert sichere Schulen und Krankenhäuser in allen Plänen!
  • Stellt mehr Fördergelder bereit und schafft einfache Wege, damit Jugendliche und ihre Gemeinschaften eigene Klimaprojekte starten können!

  • Beseitigt Hindernisse und negative Ressentiments gegenüber Frauen und Mädchen!
  • Führt gendersensible Klimabildung ein, damit schon Kinder verstehen, dass alle Geschlechter gleiche Chancen verdienen!
  • Nutzt Ansätze, die besonders Frauen und genderdiverse Kinder und Jugendliche schützen – vor allem in benachteiligten Regionen!
  • Achtet darauf, dass Klimaaufklärung auch Themen wie Gender und Inklusion behandelt und die Rolle von Frauen und Mädchen in der Klimabewegung zeigt!

  1. Bringt Klimabildung in jede Schule – mit einfachen Materialien und Schulungen!
  2. Lasst junge Menschen mitentscheiden, was in der Schule über Klima gelehrt wird – in verständlicher Sprache!
  3. Richtet offene Foren ein, in denen Kinder und Jugendliche frei ihre Ideen äußern können – und die Politik muss zuhören und handeln!
  4. Unterstützt jugendgeführte Klimakommunikation: Kampagnen, Podcasts, Apps und Geschichten, die Klima leicht verständlich machen – in lokalen Sprachen, mit Kunst und in den Sozialen Medien!

  • Stellt Kinder, Jugendliche und benachteiligte Gemeinschaften in den Mittelpunkt der Klimagerechtigkeit! Schützt ihre Rechte, ihre Gesundheit und und ihre Bildungschancen!
  • Achtet auf faire und transparente Klimapolitik, vor allem bei Entscheidungen zur Finanzierung!
  • Bezieht Jugendliche in die Überprüfung von (nationalen) Klimazielen mit ein!

  1. Erkennt das Recht jedes Kindes auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt bei COP-Entscheidungen an!
  2. Stärkt ACE (Action for Climate Empowerment) so, dass kinderfreundliche Beteiligung wirklich möglich ist!
  3. Setzt klare, messbare Ziele, die uns jetzt und später schützen!
  4. Schafft sichere Räume für den Klimaschutz – ohne von Gewalt und Diskriminierung!

Kinder- und Jugendbeteiligung auf der COP30


In Belém sind Terre des Hommes-Vertreter*innen auch vor Ort im Einsatz und arbeiten auf der Klimakonferenz dafür, dass Leben und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Verhandlungen und Beschlüssen berücksichtigt werden. Dazu nehmen sie an Expertenforen teil und sprechen mit Verhandler*innen, um die kinderrechtliche Seite des Klimawandels zu verankern. 

Am 20. November, dem Welttag der Kinderrechte, organisiert Terre des Hommes auch ein eigenes Event. Im Kontext des 2023 bestätigten Kinderrechts auf eine gesunde Umwelt geht es um »Climate Action«, also um die Frage: Was kann die COP konkret für Kinder und Jugendliche bewirken?