Zum Inhalt springen

Deutschland - ein Entwicklungsland?!

Gemeinsames Statement vom Beratungs- und Betreuungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen und Terre des Hommes zum Besuch des UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Entwicklung in Deutschland

15.11.2025 - Im Rahmen seines offiziellen Deutschland-Besuchs traf der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Entwicklung, Surja Deva, heute mit jungen Geflüchteten zusammen, um mit ihnen über ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu sprechen.

Der Entwicklungsstand eines Landes spiegelt sich in den Lebensperspektiven von jungen Menschen wider, die von schwierigen Ausgangsbedingungen betroffen sind. Deshalb forderte der UN-Sonderberichterstatter in seinem Bericht an den UN-Menschenrechtrat (2024) alle Regierungen dazu auf, vor allem in die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Dazu gehören angemessener Wohnraum, gute Bildung, der Zugang zu Gesundheitsleistungen und das Recht auf Eltern. Zudem müssen ihre Teilhabe und Mitwirkung an der eigenen Entwicklung und Gesellschaft ermöglicht werden.

In dem vom Beratungs-und Betreungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen (BBZ) und Terre des Hommes organisierten Gespräch berichteten geflüchtete Kinder und Jugendlichen von ihren Perspektiven und Herausforderungen.  Das BBZ und Terre des Hommes erklären: “Für uns ist klar: Jedes Kind zählt – ganz egal, woher es kommt. Gerade geflüchtete Kinder brauchen Schutz und Unterstützung, um in Deutschland anzukommen. Die Aussetzung des Familiennachzugs trifft viele geflüchtete Kinder besonders hart. Sie können ohne ihre Eltern nicht zur Ruhe kommen und warten oft jahrelang darauf, endlich wieder mit ihrer Familie in Sicherheit zusammenleben zu dürfen. Das widerspricht dem Recht der Kinder auf Familie, das Ihnen durch politische Entscheidungen faktisch genommen wird.”

Der UN-Sonderberichterstatter besucht Deutschland, um kritisch zu überprüfen, inwiefern die deutsche Politik die Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen im eigenen Land und weltweit fördert oder behindert. Die Wahl des Reiseziels ist dabei nicht zufällig:  Auch Deutschland bleibt hinter dem zurück, was gesellschaftlich möglich und rechtlich verpflichtend ist.