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Ilo - Leben in der Wüste

Ilo liegt in der Küstenwüste. Es ist ein kleines, lebendiges Städtchen, dem man eine gewisse Prosperität anmerkt. Es gibt eine Promenade am Meer, einen schönen zentralen Platz – die »Plaza des Armas« – und vor der Stadt liegen etliche Fischerboote. Pelikane und Seelöwen tummeln sich im Hafen. Eine Idylle. Allerdings gibt es Konflikte, um die sich unser Projektpartner LABOR kümmert: Einerseits ist die Umgebung um Ilo Naturschutzgebiet mit einer reichen Tierwelt. Andererseits gibt es Industrie, vor allem Hüttenwerke, die Rohstoffe aus den Anden verarbeiten. Das Gleichgewicht zwischen Wüste und Stadt ist fragil. Hier gilt es, Belange des Umweltschutzes gegen Arbeitsplätze abzuwägen.

Unser Projektpartner LABOR setzt auf Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften, die er der Öffentlichkeit nahebringen will. Heute, am Tag der Umwelt, hat er deswegen eine große Parade organisiert, in der viele gesellschaftliche Gruppen ihren Standpunkt dazu präsentieren können.  

Mit dabei sind alle Organisationen, die mit Umweltschutz zu tun haben. Uns erstaunt das Ausmaß der Parade: Vom Kindergarten über Schulen bis zum örtlichen Gesundheitsamt sind alle vertreten. Und so zieht sich der Marsch über zwei ganze Straßenzüge.
Warum so viele Gruppen mitmachen, ist schnell beantwortet: Am 31. Mai hat LABOR eine große Umwelt-Olympiade am Strand von Ilo organisiert, an der mehr als 600 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben. Heute werden die Preise der verschiedenen Wettbewerbe verliehen. Und so sind auch die ganz Kleinen dabei.  

Diejenigen von uns, die halbwegs wach sind nach der langen Fahrt, schauen sich die Parade an. Und es ist kein Wunder, dass der ausländische Gast auffällt. Die als Pinguin verkleidete Mitreisende Regina wird deswegen schnell von Brenda vom Radio der Universität ILO interviewt. Ihr Spanisch ist in der Belastungssituation, nach kurzer Nacht und als Anfänger nicht gerade glänzend, aber es funktioniert irgendwie. Brenda ist jedenfalls zufrieden.

LABOR hat zwei Stände bei der anschließenden Veranstaltung auf der Plaza des Armas. Am ersten Stand treffen wir Lehrerinnen an, die mit Grundschulkindern das Thema Umwelt aufgearbeitet haben. Die Produkte ihres Unterrichts sind einfach faszinierend und eine tolle Anregung auch für die deutschen terre des hommes-Arbeitsgruppen.

Am Stand des Jugendnetzwerks von LABOR erfahren wir mehr über die Umweltolympiade und die Arbeit der Freiwilligen von LABOR in der Wüstenregion. Maria, Karla und Gustavo erklären uns, wie sie dort Pflanzungen anlegen, aber auch, wie sie Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Das Jugendnetzwerk gibt es seit zwei Jahren. Harter Kern sind sieben Mitglieder, meist Studenten der Umwelttechnik, die mit interessanten Aktionen auf sich aufmerksam machen. Auf ihren Ideen basierte auch die Umwelt-Olympiade.

Unterbrochen wird unsere Diskussion von einigen Mülltrennungs-Enthusiasten, die entsprechende Plastikbeutel verteilen. Kein Wunder: Peru hat seit 2011 einen Umweltminister und nun damit begonnen, den Umweltschutz als ein Anliegen, das alle angeht, in der Bevölkerung zu verankern.

Der Abend klingt in einer Cafeteria aus. Wir intensivieren den interkulturellen Austausch: Gustavo und Carla lernen Socken stricken für den Frieden.

Natürlich darf das obigatorische Gruppenfoto am Schluss nicht fehlen.

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