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Am heiligen See

Der heutige Vormittag ist zur freien Verfügung. Wir nutzen den sonnigen Tag zu einem Ausflug auf dem Titicaca-See. Wir besuchen mit dem Boot das Volk der Uro, die auf schwimmenden Schilf. Natürlich haben wir schon einiges darüber gelesen, auch wie touristisch das alles ist, aber das Wasser lockt und wir fahren los. Als wir ankommen, müssen wir feststellen, dass wir uns das ganze bei weitem nicht so groß vorgestellt haben: Es gibt etliche schwimmende Inseln mit insgesamt mehr als 1.000 Bewohnern, drei Schulen, ein Krankenhaus, eine Bank und etliche Kirchen. Unter den Uro finden sich vor allem Mormonen, Adventisten und die Pfingstkirchen.

Ever, der Bürgermeister der sieben dort lebenden Familien, und seine Frau Olga empfangen uns. Sie erklären uns, wie die Inseln aufgebaut sind und welche Flora und Fauna es außer dem überall sprießenden Schilf gibt. Das Schilf dient übrigens nicht nur zum Bau der Inseln und Häuser, sondern auch als Brennmaterial, und man kann es sogar essen, was wir gleich ausprobieren. Wir genießen die Ausblicke auf das Leben am und auf dem Wasser und finden uns schließlich auf der Hauptinsel ein, wo uns neben einem Restaurant und etlichen Andenkenbuden auch ein schwimmendes Postamt erwartet.

Am Nachmittag besuchen wir das Büro unseres Projektpartners Suma Yapu, der sich einerseits um die Bewahrung alten Wissens kümmert und andererseits um die Förderung des Umweltgedankens in der Region. Im Büro erwarten uns Eleana, Paulina und Hector. Paulina hat einen großen Tisch mit verschiedenen Heilkräutern, Kartoffel- und Quinoa-Sorten vorbereitet. Gabi, die Apothekerin aus unserer Reisegruppe, stürzt sich zusammen mit Gina und Carla auf die verschiedenen Bündel, und es gibt eine Menge zu schnüffeln, zu probieren und zu besprechen. Paulina berichtet über die verschiedenen Kräuter und ihre Anwendungen und erzählt, dass Suma Yapu es geschafft hat, die Anzahl angebauter Kartoffelsorten in der Region von vier auf jetzt mehr als 100 zu steigern. So wird die Ernährungsbasis resistenter gegen Schädlinge und schlechtes Wetter.

Eleana berichtet von ihrer Arbeit mit der Jugend vor Ort in der Stadt. Sie veranstaltet regelmäßig Bastelseminare für Mütter, Kinder und Jugendliche mit einer Lektion in Umweltschutz. Sie hat viel Erfolg mit diesem Angebot. An uns probiert sie eine andere Methode aus: wir sollen ein Perlenarmband aus vorgefertigten Teilen basteln, dürfen damit aber erst beginnen, wenn wir eine persönliche Idee zum Schutz der Umwelt abgeliefert haben. Aber wir dürfen das Armband nicht fertig machen. Kurz bevor es vollendet ist, müssen wir unseren Namen und Adresse bei ihr abliefern und geloben, dass wir unseren Vorschlag auch umsetzen. Eleana droht uns an, die Umsetzung höchstpersönlich zu kontrollieren, und wenn sie eines Tages vor unserer Tür steht, um sie einzufordern. Ein scharfes Regiment!

Am Ende der Bastelaktion erhalten wir dann zum Dank ein Armband aus einem vorherigen Workshop, dessen Herstellung wir später bei einem anderen Treffen lernen können. Eine interessante Idee für die eine oder andere der terre des hommes-Arbeitsgruppen.

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