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Nepal: Verbesserung der Ernährungssicherung durch ökologische Landwirtschaft

Projektbeschreibung

Projektname: Rukumeli – Verbesserung der Ernährungssicherung zweier marginalisierter Berggemeinden in Nepal durch Förderung der standortgerechten ökologischen Landwirtschaft und Strukturaufbau; HuRENDEC Nepal – Nachhaltige Ressourcennutzung im Himalaya; HuRENDEC Nepal - Nachhaltige Ressourcennutzung im Himalaya II & CDS - Erhalt der Biodiversität durch Wiederherstellung der Ökosysteme und Revitalisierung der Flüsse Sukajor und Ranajor unter Partizipation und durch Kapazitätsaufbau der anwohnenden Gemeinden

Namen der Partnerorganisationen: RSDC, HuRENDEC & CDS (jeweils federführende Partnerorganisationen in den Projektregionen)

Projektort: Nepal

Laufzeit/Dauer: Unterschiedliche Projektlaufzeiten

Zielgruppe: Jeweils ca. 100.000 Menschen als direkte und indirekte Zielgruppen in allen evaluierten Projekten

Finanzvolumen: Insgesamt 2.836.724 € für alle Projekte

Kofinanzierung: 2.127.544 € vom BMZ für alle Projekte

Problemstellung und Projektansatz

In Nepal ist der Erhalt der biologischen Vielfalt eng mit dem Wohlergehen der Menschen vor Ort verbunden. Der Schutz der Artenvielfalt berührt nahezu jeden Aspekt des nepalesischen Lebens, darunter landwirtschaftliche Produktivität, Zugang zu ausreichenden und hochwertigen Nahrungsmitteln, Baumaterialien, Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Kultur. Millionen Nepales*innen in ländlichen Regionen sind direkt von der biologischen Vielfalt der Wälder abhängig, um ihren täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten. Vor diesem Hintergrund unterzeichnete Nepal als eines der ersten Länder das Übereinkommen über die biologische Vielfalt im Juni 1992. Das Land strebt ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum durch kluge Nutzung seiner natürlichen Ressourcen an und die Regierung hat erkannt, dass die Bemühungen um wirtschaftliches Wachstum nur dann nachhaltig sind, wenn sie durch ein solides Umweltmanagement unterstützt werden.

Auch bei der Verwirklichung der Rechte von Kindern und Jugendlichen auf eine gesunde Ernährung, auf ein Leben in einem reinen Ökosystem und auf Zugang zu sauberem Trinkwasser, um ihre körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten, spielen der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Umweltschutz eine zentrale Rolle. In Nepal sind die meisten Ökosysteme jedoch durch Faktoren wie den Klimawandel, die Wüstenbildung und Umweltverschmutzungen gefährdet.

Auf dieser Basis agieren terre des hommes und seine Partner*innen in Nepal, einem der ärmsten Länder Südasiens ist, in dem eine große Kluft zwischen den wohlhabenden Städten und den armen ländlichen Regionen besteht. terre des hommes arbeitet in Nepal an einem bewussten Wechsel von einem bedürfnisorientierten zu einem kinderrechtsbasierten Programmansatz; einem ausgewogenen Verhältnis zwischen direkten Dienstleistungen, politischer Lobbyarbeit und der Stärkung der Projektteilnehmer*innen.

Evaluierungsdurchführung

Die umfangreiche und holistische Ex-Post-Evaluierung des Nepal-Programms hatte zum Ziel, die erreichten Erfolge und Wirkungen von vier auf den Arten- und Umweltschutz fokussierte Projekte zu analysieren und daraus Strategien für künftige Projekte in Nepal abzuleiten. Dafür sollte eine zielgerichtete Reflexion der Ergebnisse zeigen, welche strukturellen Veränderungen durch die Projekte erreicht wurden, welche Wirkung diese Projekte hatten und wie nachhaltig einzelne Projektkomponenten waren. Die übergeordnete Fragestellung der Ex-Post-Evaluierung lautete entsprechend: Wie erfolgreich haben die ausgewählten Projekte zur Erreichung der für die Arbeit in der Region Südasien und speziell in Nepal gesetzten Ziele von terre des hommes beigetragen und somit nachhaltige strukturelle Veränderungen vor allem für Kinder und Jugendliche in den Zielregionen angestoßen?

Für die Datenerhebung vor Ort besuchte das Evaluierungsteam im April 2022 die Projektstandorte des CDS-Projekts in Ramechhap zusammen mit Teams der terre des hommes-Geschäftsstelle in Deutschland und dem Koordinationsbüro in Nepal. Im Mai 2022 wurden ebenfalls Feldbesuche in den Projektregionen Rukum Ost und Kalikot durchgeführt. Bei der Datenerhebung lag ein besonderes Augenmerk auf partizipativen Methoden, die in enger Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen und Vertreter*innen der Zielgruppen durchgeführt wurden. Es wurde ein vergleichender Vorher-Nachher-Ansatz in Form einer Community Score Card. Diese Methode ist ein partizipatives Instrument zur Bewertung, Planung, Überwachung und Evaluierung von Projektmaßnahmen, ist einfach zu handhaben und kann an jeden Projektkontext angepasst werden. Die Community Score Card kombiniert die Erfahrungen und Eindrücke der Projektteilnehmer*innen mit denen der Projektdurchführenden, um auf dieser Basis eventuelle Probleme zu analysieren und gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten.

Evaluierungsergebnisse und Empfehlungen

Evaluierungsergebnisse

Die zentralen Ergebnisse der Ex-Post-Evaluierung lassen sich in sieben Kategorien einteilen, die für die Arbeit von terre des hommes in Nepal von großer Bedeutung und in Teilen interdependent zu betrachten und zu bewerten sind. Dabei geht es um die Projekt- und Programmarbeit auf verschiedenen Wirkungsebenen, von der individuellen Projektebene bis hin zu politischer Lobbyarbeit. Folgende Kategorien zeigen sich:

  1. Kohärenzen
  2. Partizipation und Mobilisierung der Zielgruppen
  3. Kapazitätsaufbau
  4. Anwaltschaftsarbeit und politische Lobbyarbeit
  5. Kooperationen mit anderen Akteur*innen
  6. Anpassung an den Klimawandel, Umwelt- und Biodiversitätsschutz
  7. Alternative Einkommensmöglichkeiten

Für all diese Kategorien stellt der Abschlussbericht der Ex-Post-Evaluierung sowohl Erfolge dar und hebt die Stärken von terre des hommes hervor; deckt aber auch Schwächen in der Programmarbeit auf und bietet konkrete Empfehlungen, um Schwachstellen zu vermindern oder gar zu vermeiden und Stärken noch besser zu nutzen. Zur letztgenannten Kategorie zählt zum Beispiel die Arbeit mit Jugendlichen in Nepal, die terre des hommes und die Partnerorganisationen laut Bericht bereits gut etabliert haben, von diesem Erfolg ausgehend aber noch weiterentwickeln sollten.

Empfehlungen der Evaluierung

Mit Blick auf eine programmatische Weiterentwicklung des Nepal-Programms von terre des hommes fasst das Evaluierungsteam in seinem Abschlussbericht zentrale Empfehlungen in fünf Kategorien zusammen: strategische Projektplanung und -design, Projektfinanzierung, Kapazitätsaufbau und Netzwerkausbau, Initiativen zum Schutz und zur Revitalisierung der Artenvielfalt, Koordination und Kooperation. Wichtige Empfehlungen sind zum Beispiel, die Migration von Jugendlichen aus den ländlichen Regionen Nepals in die Städte oder gar in andere Länder vermehrt miteinzubeziehen und die Maßnahmen entsprechend anzupassen oder eine noch engere Zusammenarbeit mit lokalen Regierungsvertreter*innen in den Projektregionen in Nepal, um die Nachhaltigkeit der Projekte zu sichern. Ebenfalls gibt der Bericht Empfehlungen, die eher praktischer Natur sind, so zum Beispiel für die Definition von Indikatoren oder die Durchführung von Machbarkeits- und Baselinestudien vor Projektbeginn.

terre des hommes-Mitarbeiter*innen in den Büros in Kathmandu, Pune und Osnabrück arbeiten aktuell daran, die Empfehlungen der Evaluator*innen in der künftigen Programmarbeit in Nepal umzusetzen.

Download des Evaluationsberichts:
Ex-post-evaluation of tdh Germany’s Nepal program

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