Die Initiative »Jugendliche ohne Grenzen« (JoG)
»Viele von uns dürfen zwar nicht wählen, aber wir haben Stimmen.«
Freiheitsrechte sind weltweit in Gefahr - auch in Deutschland. Rechte und rechtsradikale Positionen gewinnen an Boden. Geflüchtete Kinder, Jugendliche und junge Menschen werden ausgegrenzt, immer wieder sind sie Ziel rassistischer Übergriffe. Bei »Jugendliche ohne Grenzen« verschaffen sie sich gemeinsam Gehör.
Das Jahr 2024: In Deutschland gewinnen rechte Parteien und Positionen an Zustimmung. Insbesondere gegen Schutzsuchende wird gehetzt. Anstatt Schutz für diejenigen sicherzustellen, die ihn benötigen, debattieren Politiker*innen über Abschiebungen »im großen Stil« und ergehen sich in Populismus und Pauschalisierungen - oft, um selbst politisch von Vorurteilen und Hass zu profitieren. Das Recht auf Teilhabe von geflüchteten Menschen wird durch Maßnammen wie die »Bezahlkarte« massiv eingeschränkt. Immer wieder sind sie rassistischen Übergriffen ausgesetzt.
»Seit Jahren spüren wir als schwarze Menschen und People of Color, als Geflüchtete und Migrant*innen in Ostdeutschland rechte Anfeindungen und Angriffe. Hinzu kommt die Angst um Angehörige in unseren Heimatländern und die tägliche Schikanierung durch Ausländerbehörde, Sozialamt und Jobcenter. Mit JoG kämpfen wir selbst für unsere Rechte. Viele von uns dürfen zwar nicht wählen, aber wir haben Stimmen. Wir gehen zusammen auf die Straße, um der Wut und dem Schmerz Platz zu geben.«
Sultana, 20 Jahre, aktiv bei Jugendliche ohne Grenzen Thüringen
Während allgegenwärtig über sie gesprochen wird – geflüchtete Menschen selbst kommen im öffentlichen Raum kaum zu Wort. Dagegen wehrt sich die junge post-migrantische Initiative Jugendliche ohne Grenzen (JoG). Die seit mehreren Jahren von Terre des Hommes unterstützte Gruppe von jungen Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung organisiert Konferenzen zur Vernetzung untereinander und protestiert laut gegen Entscheidungen, die über ihre Köpfe hinweg getroffen werden. Einmal im Jahr prämiert JoG beispielsweise den oder die »Abschiebeminister*in des Jahres«.
So machen die jungen Menschen bei JoG Probleme sichtbar und fordern ihr Recht auf Teilhabe ein. Mit ihrer Perspektive stärken sie demokratische Räume und stellen sich entschieden rechten Positionen entgegen.
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#diegroßesockekommt
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Kostenlose Info-Broschüre
»Kinderrechte stärken! Demokratie verteidigen!«
Dieser Text erschien zuerst in unserer Info-Broschüre »Kinderrechte stärken! Demokratie verteidigen!«