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»Ich helfe ihnen dabei, sich sicher zu fühlen«

Interview mit Alina Sorina Cernea, die am Bahnhof in Bukarest geflüchteten ukrainischen Kindern und ihren Müttern zur Seite steht

Alina Sorina Cernea ist eines der Gesichter unserer Ukraine-Hilfe. Ehrenamtlich hilft sie Müttern und Kindern, die in das Nachbarland Rumänien fliehen. terre des hommes unterstützt die Ehrenamtlichen zusammen mit der rumänischen Partnerorganisation ASVSU. Wir haben Alina zu ihrem Engagement befragt:

Warum bist du aktiv geworden? 

Die Kriegs-Nachrichten haben mich sehr traurig gemacht und ich bin immer depressiver geworden. Ich fühlte, wenn ich nichts tue, wird es für mich immer schlimmer. Dann bin ich aktiv geworden, um vor allem Kindern und Müttern zu helfen. Das mache ich alles ehrenamtlich, neben meiner Arbeit als Veranstalterin. 

Was machst du, um zu helfen? 

Am Bahnhof in Bukarest kommen viele Mütter mit Kindern aus der Ukraine an. Ich helfe ihnen dabei, sich sicher zu fühlen, suche Unterkünfte oder kaufe mit ihnen Bahntickets. Wir verteilen Babyprodukte, Essen, Kaffee und Tee. Für die Kinder haben wir auch Eis oder Süßigkeiten. Wir haben auch zwei Räume mit Spielzeug und Wickeltischen. Sie sind ein Platz zum Spielen, an dem die Kinder sich glücklich und sicher fühlen und auch ein Ort mit vielen Umarmungen und voller Lachen. 

Was brauchen Mütter und Kinder am dringendsten, wenn sie am Bahnhof ankommen? 

Das Wichtigste, wenn sie bei uns ankommen, ist, dass sie sich sicher fühlen. Sie fragen nach verschiedenen Dingen wie einer Unterkunft, etwas zu essen und zu trinken. Die meisten von ihnen hatten eine lange Flucht und waren viele Stunden im Zug, ohne die Möglichkeit, Essen oder Wasser zu kaufen. Sie fragen auch nach Pampers, Milchpulver und Hygiene-Produkten für ihre Babys. 

Welche Situationen sind besonders schön für dich? 

Ich bin sehr beeindruckt von den Müttern, die im Krieg alles verloren haben. Sie sind sehr stark. Wenn sie bei uns sind und merken, dass sie sich für eine Weile keine Sorgen mehr machen müssen, fangen dann viele an zu weinen. Endlich in Sicherheit zu sein mit ihren Kindern, Hilfe zu bekommen und Milch oder Pampers für ihre Kinder, das bedeutet in diesem Moment alles für sie.       

Am meisten freue ich mich, wenn die Mütter zu uns kommen und uns umarmen, weil wir ihnen eine gute Unterkunft anbieten oder die Weiterreise organisieren - und wenn ich sehe, wie glücklich die Kinder spielen, als wäre nichts passiert. Das ist ein tolles Gefühl, ich liebe diese Momente. 

Welche Situationen sind besonders schwierig für dich? 

Am schwierigsten ist es, wenn Frauen kommen, die gerade ihre Familienmitglieder im Krieg verloren haben oder eine Panikattacke bekommen. Sie sprechen kein Englisch und ich kein Russisch oder Ukrainisch. Darum sind die Übersetzer*innen sehr wichtig, damit sie jemanden zum Reden haben. Ich bin so dankbar, dass sie immer noch jeden Tag kommen, ich weiß, dass es nicht einfach ist.

Was braucht ihr, damit ihr eure Arbeit weitermachen könnt? 

Ich möchte mich bei allen Freiwilligen bedanken, die jeden Tag am Bahnhof helfen und bei denen, die für uns spenden und unsere Aktivitäten unterstützen. Ohne euch könnten wir unsere Arbeit nicht machen. 

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