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Flüchtlinge aus Syrien

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind vier Millionen Menschen aus Syrien geflohen, im Land hat der Krieg weitere 7,6 Millionen Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben. Die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Damit ist heute mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht. Die Infrastruktur des Landes ist zu großen Teilen zerstört, so sind über 60 Prozent der Krankenhäuser und Krankenstationen kaputt. Der Ausbruch von Kinderlähmung und weit verbreitete Mangelernährung bei Kleinkindern sind zwei weitere Anzeichen für den Zusammenbruch des Landes.

In Jordanien sind fast 630.000 syrische Flüchtlinge beim UN-Hochkommissariat registriert, im Libanon sind es über eine Million Menschen, in die Türkei konnten sich mehr als 1,7 Millionen Menschen retten, in den Irak etwa 250.000 (UN OCHA, Stand: 18.04.2015)

Für die Flüchtlinge wird die Situation immer schwierigern, weil einige Nachbarländer ihre Grenzen geschlossen haben. In Jordanien ist die Lage angespannt: Schulen arbeiten in Doppelschichten, damit Flüchtlingskinder am Schulunterrricht teilnehmen können. Jordanien hat bereits in der Vergangenheit immer wieder Zuflucht gewährt, etwa in den 70er Jahren, als Hunderttausende Palästinenser flohen

Die meisten Flüchtlinge leben nicht in Lagern, sondern in Städten und Gemeinden. Hier wie dort dürfen Flüchtlinge nicht arbeiten, sondern sind auf Lebensmittelgutscheine, Zuteilungen, die Unterstützung von Verwandten und auf Hilfsorganisationen angewiesen. Zurzeit bekommen Flüchtlinge in Jordanien über das Welternährungs-programm der UN Lebensmittelgutscheine im Wert von 24 jordanischen Dollar pro Person und Monat. Nach Aussagen von terre des hommes-Mitarbeitern in Irbed reicht der Betrag nur etwa bis zur Hälfte eines Monats. Frische und vitaminreiche Lebensmittel, wie sie vor allem für Kinder wichtig sind, kann sich kaum jemand leisten. In den Aufnahmegemeinden haben sich Mieten verdoppelt und Lebensmittelpreise steigen – eine schwierige Situation auch für arme jordanische Familien.

Verzweifelte Appelle an internationale Gemeinschaft

Immer verzweifelter werden die Appelle der humanitären UN-Organisationen und der Hilfsorganisationen. Die UN bitten zur Zeit um 2,9 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe – nur 16 Prozent davon wurden bisher gewährt. Mit einer gemeinsamen Erklärung richteten sich die Direktoren der humanitären UN-Organisationen im Mai 2014 an die Internationale Gemeinschaft. Darin heißt es:

»Bis heute sind diplomatische Versuche gescheitert, die Jahre des Leidens beenden sollten. Was nicht gescheitert ist, ist der außerordentlich Mut und der Willen, mit der die syrische Zivilbevölkerung überlebt. Können alle diejenigen, die Verantwortung, Macht und Einfluss haben, um diesen schrecklichen, tragischen Krieg zu beenden, denselben Mut finden? Denselben Willen?«

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