Das Schweigen brechen: Sexuelle Gewalt bekämpfen
Ausgangssituation
In kaum einem anderen Land Südamerikas werden Mädchen und junge Frauen so häufig Opfer sexueller Gewalt. Doch nur 13 Prozent der Fälle werden angezeigt. Grund ist der familiäre Druck auf die Mädchen, Angehörige nicht vor Gericht zu bringen. Viele Betroffene sind Opfer von Kinderhandel und haben vor Ort keine Familie, die sie bei der Anzeige unterstützen würde. Zudem haben sie kein Vertrauen in die Justiz. Nicht ohne Grund: Die Täter werden in der Regel nicht verurteilt.
Die terre des hommes-Partnerorganisation
Infante (Promoción Integral de la Mujer y la Infancia) wurde 1988 gegründet und arbeitet gegen jegliche Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder. Seit den späten 1980er Jahren unterstützt terre des hommes Infante beispielsweise bei einem Präventionsprogramm, damit Kinder nicht von ihren Eltern verlassen werden.
Maßnahmen und Wirkungen
In Cochabamba betreut Infante Mädchen und weibliche Jugendliche, die sexuelle Gewalt erlebt haben, und unterstützt sie dabei, die Täter anzuzeigen und die Traumata zu überwinden.
Damit die bestehende Gesetze zum Schutz der Mädchen eingehalten werden und Kinder und Jugendliche so vor jeglicher Form sexueller Gewalt geschützt aufwachsen und sich angemessen entwickeln können, müssen sich die Familien und Gemeinden beteiligen und Polizei und Justiz ihre Aufgaben erfüllen. Um das zu erreichen, arbeitet Infante gemeinsam mit Kindern, Eltern und Lehrkräften daran, Schutzmechanismen in den Schulen einzuführen. Zudem organisiert Infante Fortbildungen für die Mitarbeiter von Polizei, Justiz, Lokal- und Regionalregierung sowie sozialen Diensten, um für die Einhaltung der bestehenden Gesetze und die Verfolgung von Verstößen zu werben. Durch Austauschtreffen, Aktionstage, Theater, Internet, Radio- und TV-Produktionen klärt Infante auf und versucht das gesellschaftliche Klima zu beeinflussen.
Herausforderungen und Planung
In den vergangenen Jahren wurden Gesetze zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt verabschiedet. Doch sie werden im Alltag noch nicht angewandt. Um ihre Wirkung zu erhöhen und die Bevölkerung zur Mitarbeit zu bewegen, bezieht Infante sie in den Prozess mit ein.
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