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Brasilien: Entwicklungsminister Müller besucht terre des hommes-Projekt

»Für einen Minister der brasilianischen Regierung wäre so ein Besuch unvorstellbar«, sagt Bruna Leite, die das Brasilien-Programm von terre des hommes koordiniert. Sie ist beeindruckt, dass Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, trotz Sicherheitsbedenken des Bundeskriminalamts und des Auswärtigen Amtes in die Favela Rua Nova in Sapopemba im Osten von São Paulo gekommen ist.

Gewalt - insbesondere und oft grundlos angewendet durch die Polizei - ist hier allgegenwärtig. Und genau da setzt das terre des hommes-Projekt an, das von Müllers Ministerium unterstützt wird und außer in Brasilien auch in Kolumbien und Nicaragua arbeitet: Kinderrechtsverletzungen werden von den Jugendlichen selbst beobachtet und dokumentiert. Sie werden an die Öffentlichkeit gebracht und an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Opfer und lokale Organisationen werden rechtlich beraten und vor Gericht begleitet und unterstützt. Außerdem gibt es lokale Aktionen und Workshops zu gewaltfreier Konfliktlösung, Friedenspädagogik und Gewaltprävention.

»Für mich ist dieses Projekt sehr wichtig«, so Estela, eine der Jugendlichen. »Ich nehme an Schulungen teil und erzähle anderen Menschen, was wir hier über Rassismus, Gewalt und Diskriminierung lernen.«

»Ich sehe, dass die Kinder und Jugendlichen hier etwas bewegen wollen«

Ursprünglich war die Favela Rua Nova eine inoffizielle Abfallgrube mit einem stinkenden Abwasserfluss. Die Bewohner kanalisierten das Abwasser und über der improvisierten Kanalisierung entstand die Siedlung. Seit mehreren Jahren unterstützt terre des hommes hier das Kinderrechtszentrum CEDECA Sapopemba, das der Gewalt den Kampf angesagt hat.

»Der Besuch des Ministers ist für uns sehr wichtig«, betont Raifa, einer der Jugendlichen. »Denn wir hier in Rua Nova sind für den Rest der Stadt und für Brasilien meist unsichtbar. Es ist toll, dass der Minister mit eigenen Augen sehen will, wie wir leben.«

Auch für den Minister hat es sich gelohnt: »Solche Besuche bleiben mehr im Herzen als die meisten Politiker-Gespräche«, betont Gerd Müller. Von den Jugendlichen, die am Projekt teilnehmen, ist er begeistert: »Ich sehe, dass die Kinder und Jugendlichen hier etwas bewegen wollen, aktiv sind und hochintelligent. Und damit ist natürlich auch die Hoffnung da, herauszukommen und ein anderes Leben zu gestalten.«

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