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CREP: Seit 35 Jahren im Einsatz für behinderte Kinder

Das Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder (CREP) ist eines der ältesten Projekte von terre des hommes in Vietnam: Am 8. November 1983 öffnete es in Ho-Chi-Minh-Stadt seine Pforten. Vor einigen Tagen wurde mit einem kleinen Festakt die nunmehr 35-jährige Zusammenarbeit und Förderung gefeiert.

Im CREP werden körperbehinderte Kinder kostenlos medizinisch und therapeutisch behandelt. Sie erhalten Prothesen, Gehhilfen oder Rollstühle. Stationär können 100 Kinder aufgenommen und pro Tag 80 Kinder ambulant betreut werden.

Ebenfalls in Ho-Chi-Minh-Stadt befindet sich das Zentrum für unterernährte Kinder (CROM). Auch mit dieser Partnerorganisation verbindet terre des hommes eine sehr lange Kooperation.

Zur Geschichte des Rehabilitationszentrums CREP

Im Jahre 1967 begann terre des hommes während des Vietnamkrieges seine Arbeit im Land. Damals schlossen sich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in Stuttgart zusammen, um Kindern, die Opfer des Vietnamkrieges wurden, zu helfen. Das war gleichzeitig die Geburtsstunde des Kinderhilfswerks terre des hommes.

Noch im gleichen Jahr starteten die terre des hommes-Aktiven die Aktion »Schöne Wolke«, mit der 250 kriegsversehrte Kinder zur medizinischen Behandlung und Rehabilitation nach Deutschland geholt werden. In umgekehrter Richtung werden Hilfsflüge mit Medikamenten und Milchpulver nach Saigon geschickt, wo sie in Flüchtlingslagern an die Hilfsbedürftigen verteilt werden.

terre des hommes geht nach Vietnam

Aufgrund der großen Not, die durch den Krieg im Land entstanden ist, beschließt terre des hommes mit seinen vietnamesischen Partnerorganisationen, dass es nachhaltiger sei, medizinische Hilfseinrichtungen direkt in Vietnam aufzubauen und zu fördern. So entsteht 1973 zunächst das sozialmedizinische Zentrum CROM, in dem unterernährte und kranke Kinder behandelt werden. Ein Zentrum für querschnittsgelähmte Kinder mit einer orthopädischen Werkstatt wurde 1974 in Da Lat eröffnet. Die neue Einrichtung diente vor allem dazu, Kinder, die in Deutschland behandelt und nach Vietnam zurückgebracht worden waren, vor Ort medizinisch weiter zu betreuen.

Kriegsende: alle gehen, terre des hommes bleibt

Im Jahre 1975 endet mit der Einnahme Saigons durch die Volksbefreiungsarmee und dem Rückzug der US-Armee der Krieg in Vietnam. Obwohl gerade in diesem Moment Vietnam mehr denn je der internationalen Hilfe und Solidarität bedarf, ziehen die westlichen Staaten, darunter auch die Bundesrepublik, ihre diplomatischen Vertreter ab. Nahezu alle karitativen Organisationen ziehen sich ebenfalls zurück. terre des hommes bleibt und leistete Aufbauhilfe in dem fast völlig verwüsteten Land.

Eröffnung des CREP

Am 08. November 1983 eröffnet terre des hommes in Ho-Chi-Minh-Stadt nach fünfjähriger Bauzeit das Rehabilitationszentrum für querschnittsgelähmte und körperbehinderte Kinder und Jugendliche (CREP). Ein Osnabrücker Architekt hatte das Projekt ehrenamtlich betreut. Die Kosten von 3,5 Millionen Mark trugen mehr als 2.000 Spenderinnen und Spender.

Mit der Eröffnung des CREP wurde es nun möglich, Kinder mit Missbildungen oder Kinderlähmung kostenlos medizinisch und therapeutisch zu behandelt. Behandelt werden zu dieser Zeit auch die Jungen und Mädchen, die nach ihrer Behandlung in Deutschland in das kriegszerstörte Land zurückkehren.

Heute können im CREP 100 Kinder aufgenommen und pro Tag 80 Kinder ambulant betreut werden. Die Einrichtung ist das größte Zentrum zur Rehabilitation behinderter Kinder in Vietnam. Das CREP ist auch die einzige medizinische Institution in Vietnam, die eine kostenlose Behandlung für Kinder aus armen Familien anbietet. Viele Kinder leiden bis heute an den Spätfolgen des Krieges, an Polio oder anderen Missbildungen. Für sie ist das CREP die einzige Chance auf eine Operation und Behandlung. Geistig behinderte Kinder erhalten eine Tagesbetreuung zur Entlastung der Eltern.

Ausbau der Projektarbeit in Vietnam

Nach wie vor unterstützt terre des hommes das CREP. Mittlerweile wird ein Teil der Kosten durch staatliche Unterstützung sowie anderen internationalen Trägern übernommen. Vor diesem Hintergrund kann terre des hommes sich heute mehr auf die Projektförderung in anderen Teilen des Landes konzentrieren. So zum Beispiel für Bildungsprogramme zugunsten ethnischer Minderheiten oder für Umwelt- und Wasserbauprojekte. Bis heute hat terre des hommes mit über 14 Millionen Euro soziale und ökologische Projekte in ganz Vietnam unterstützt. Damit wurde über 230.000 Kindern direkt geholfen.

In seiner Rede bei der Jubiläumsveranstaltung zur 35-jährigen Partnerschaft mit dem CREP sagte Albert Recknagel, terre des hommes-Vorstand Programme: »Ich glaube, wir können auf das, was im CREP seit 35 Jahren geleistet wurde und wird, stolz sein. Ich danke allen, die zu dieser beeindruckenden Bilanz ihren Beitrag geleistet haben und damit das Leben von behinderten Kindern verbessert haben.«

09.11.2018

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