Daten und Fakten
Rund 100 hauptamtliche und 300 nebenamtliche Jugendoffiziere treten in ganz Deutschland bei Lehrerfortbildungen und in Schulklassen auf. Bei ihren Vorträgen legen sie nach eigenen Angaben den Schwerpunkt auf die Auslandseinsätze und die Gefahren des internationalen Terrorismus. Ziel sei es, bei der jüngeren Generation und den Lehrern ein gutes Bild der Truppe zu vermitteln und eine höhere Akzeptanz der Auslandseinsätze zu erreichen.
Die Bundeswehr wertet regelmäßig aus, wie viele Schülerinnen und Schüler sich nach Schulbesuchen und anderen Werbeaktivitäten für eine Laufbahn beim Militär interessieren. Diese werden an die Karriereberater vermittelt. Die sind direkt für die Rekrutierung zuständig und machen nach Angaben der Bundesregierung jährlich mehr als 10.000 Schulbesuche. Mehr als 400.000 Jugendliche erreicht die Bundeswehr jährlich alleine durch Werbeveranstaltungen an Schulen. Viele Eltern haben die Befürchtung, dass ihr Kind sich durch die systematische Werbung überzeugen lässt, zur Bundeswehr zu gehen und später zu lebensgefährlichen Auslandseinsätzen abkommandiert wird.
Zahlen
- Mehr als 400.000 Jugendliche erreicht die Bundeswehr jährlich alleine durch Werbeveranstaltungen an Schulen.
- Rund 1.000 freiwillige 17-Jährige werden jedes Jahr rekrutiert.
- Seit 1992 gab es bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr 120 Tote und deutlich mehr verwundete Bundeswehrsoldaten, darunter viele unter 25 Jahren. Unter den Toten sind 20 Suizide.
- Viele Bundeswehrsoldaten sind psychisch traumatisiert: Allein 2013 wurde bei 1.423 Soldaten die sog. Posttraumatische Belastungsstörung behandelt, die Dunkelziffer ist weit höher. Noch weiter verbreitet sind andere einsatzbezogene psychische Erkrankungen wie Angststörungen (TU Dresden 2013).
- Nach Angaben des Bundeswehrkrankenhauses Berlin leiden bis zu 25 Prozent aller deutschen Soldaten mit Einsatzerfahrung an psychischen Störungen (2013).
- Die Einflussnahme der Bundeswehr bei der Lehrerausbildung steigt: Im Jahr 2009 nahmen 1.100 Referendare und 3.300 Lehrer an Lehrveranstaltungen der Bundeswehr teil.
- Die Kosten für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr sind von 3,8 Millionen Euro (2008) auf 30 Millionen Euro (2013) gestiegen.
Quelle: Bundeswehr. Die Zahlen sind gerundet.