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Wirkungsbeobachtung

Spenderinnen und Spender haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit ihrem Geld erreicht wurde. Es ist zwar leicht, mit Gewichtsmessungen oder Krankheitsstatistiken zu zeigen, dass die ökologische Gemüseproduktion in Schulgärten und regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten die Ernährung der Kinder verbessern. Aufwändiger ist es jedoch nachzuweisen, dass sie dadurch auch besser lernen und bessere Zukunftschancen haben. Das zeigt sich in der Regel erst, wenn das Projekt schon lange abgeschlossen ist.

Bei der Überprüfung der Wirkung von Projekten legt terre des hommes großen Wert auf die Beteiligung der Zielgruppen, also derjenigen, deren Lebensumstände mit Hilfe des Projektes verbessert werden sollen.  Eine Herausforderung bei der Beobachtung und Dokumentation der Wirkung besteht darin, so viel wie möglich über die Wirkungsmechanismen und die Ergebnisse zu erfahren und gleichzeitig den Aufwand in vertretbarem Rahmen zu halten. Deshalb ist es gut, die eigene Praxis regelmäßig zu überprüfen, aber es ist nicht nötig, dies bei jedem Schritt und in jedem Projekt zu tun. Wenn einmal wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass Agrarchemikalien die kognitive Entwicklung von Kindern beeinträchtigen, reicht es im neuen Projekt, wenn die terre des hommes-Mitarbeiter vor Ort die Umstellung der Ernährung auf gesunde Nahrungsmittel dokumentieren.

Instrumente

Die Grundlage der Wirkungsbeobachtung bei terre des hommes sind Projektanträge, die anhand von Kennziffern den Ausgangszustand und die Zielvorgaben mit Hilfe von Indikatoren beschreiben. In der Regel alle sechs Monate schicken die Projektpartner Berichte, die über den Fortgang und Zwischenergebnisse informieren.

Die terre des hommes-Fachleute vor Ort analysieren die Berichte und besprechen die Ergebnisse mit den Partnerorganisationen bei regelmäßigen Besuchen alle sechs Monate, bei denen die Angaben auch stichprobenartig überprüft werden. Einmal im Jahr erstellen sie einen zusammenfassenden Bericht an die terre des hommes-Geschäftsstelle in Deutschland. Diese wertet die Information in Bezug auf übergreifende Fragestellungen und Methoden aus. Treten Probleme auf, sollen besondere Fragen oder Methoden weiterentwickelt werden, oder handelt es sich um größere Vorhaben, werden zusätzlich Evaluierungen bei unabhängigen  externen Gutachtern in Auftrag gegeben.

Komplexität

Je anspruchsvoller ein Projektziel ist, desto wichtiger ist es, es gemeinsam mit anderen Akteuren umzusetzen und desto komplexer wird die Wirkungsbeobachtung.

Es ist ein Unterschied, ob 50 Kinder, die Opfer von Gewalt wurden, mit einem therapeutischen Angebot geheilt werden konnten, ob durch ein Programm das Ausmaß von Gewalt in ihren Gemeinden insgesamt gesunken ist oder ob eine Stadtverwaltung Betreuungseinrichtungen aufbaut und in den Schulen einer ganzen Stadt Vorbeugungsprogramme zur Gewaltprävention etabliert. Nicht immer wird sich der Beitrag eines terre des hommes-Projektes zur Veränderung der Realität der Menschen exakt belegen lassen. Doch klar ist, dass er zu dem gewünschten Ergebnis beigetragen haben muss.

Ein Wort zu Zahlen

Effizienz ist ein wichtiges Kriterium bei der Wirkungsbeobachtung. Was wurde mit einer bestimmten Summe bewirkt? Doch der Aufwand bei der Erhebung exakter Zahlen muss in Relation zu der Summe stehen, die für die Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung steht.

Beim Bau eines Klassenraumes wissen wir, dass er künftig von 30 Kindern genutzt werden wird. Wie lange er genutzt werden kann und wie viele Kinder dort Unterricht bekommen werden, ist schon komplizierter zu berechnen. Noch viel aufwändiger ist es, in Erfahrung zu bringen, wie viele Kinder von einer einmal in einem terre des hommes-Projekt ausgebildeten Gesundheitshelferin betreut werden, oder wie viele Kinder aus einer Gesetzesänderung, die ihnen Schutz und Hilfe verspricht, auch tatsächlich Nutzen ziehen.

terre des hommes unterscheidet die Zahl der Kinder oder Jugendlichen, mit denen direkt gearbeitet wird, von denen, die indirekt einen Nutzen aus der Maßnahme haben. Letzteres ist der Fall, wenn sie zum Beispiel von einer im Rahmen eines Projektes errichteten Gesundheitsstation oder einer erfolgreichen Kampagne für den Schutz der Gewässer, in denen gefischt wird, profitieren. Grundsätzlich gilt: Je größer die Reichweite des Projektes, desto aufwändiger die Ermittlung zuverlässiger Zahlen. Um den Aufwand zu begrenzen, wird deshalb auf Stichproben, Schätzungen oder Erfahrungen und Studien aus ähnlichen Projekten zurückgegriffen. In den Jahresberichten zu den Projekten, werden diese Zahlen nachgehalten. In zentralen Arbeitsbereichen, bei spezieller Fragestellung über die Wirksamkeit einer Methode, oder bei umfangreichen Projekten werden auch gesonderte Studien oder Auswertungen angefertigt. terre des hommes führt das laufende Monitoring in den geförderten Projekten auf Grundlage des 2010 beschlossenen »Konzeptes zur Erfassung von Wirkungen in der Programmförderung. Wirkungen und Wirkungsbeobachtung« durch.

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