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»Das Abkommen stärkt die Rechte von Umweltschützer*innen«

Am 22. April ist das Umweltabkommen »Escazú« in Kraft getreten, das erste regionale Umweltrechte-Abkommen Lateinamerikas und der Karibik. Wir haben Erick Pajares von unserem Partner Biosfera in Peru gefragt, was es damit auf sich hat.

Am 22. April tritt das Escazú-Abkommen in Kraft. Ist das für eine gute Nachricht für Kinderrechte und Umweltschutz in Lateinamerika?

Das Abkommen legt Beteiligungs-, Transparenz-und Umweltstandards fest und stärkt die Rechte von Umweltschützer*innen. Dies ist zweifellos ein bedeutender Fortschritt, der auch die Umweltrechte von Kindern und Jugendlichen in der Region stärken wird. Die Staaten verpflichten sich auch Umweltaktivist*innen vor Bedrohungen und Einschüchterungen zu schützen. Das ist dringend notwendig. In Lateinamerika ist der Einsatz für die Umwelt sehr gefährlich. Die Hälfte aller Verbrechen gegen Umweltschützer im Jahr 2019 fanden im südamerikanischen Amazonasgebiet statt.

Sind davon auch Kinder betroffen?

Leider ja. Ein Beispiel ist Francisco Vera. Er ist 11 Jahre und hat 2019 in Kolumbien eine Umweltgruppe gegründet, die »Guardians of Life«. Deswegen hat er Todesdrohungen erhalten.

Was wird sich für Kinder ändern, deren Lebensgrundlagen durch Abholzung, Klimawandel, oder industrielle Verschmutzung bedroht sind?

Besonders wichtig ist der bessere Zugang zur Umweltgerichtsbarkeit für die Bürger*innen im Allgemeinen und der indigenen Bevölkerung im Besonderen. Sie können sich bei Klagen gegen Umweltzerstörungen auf den Vertrag berufen. Auch das Recht auf Umweltbildung wird gestärkt. Das ist enorm wichtig: Kinder und Jugendliche brauchen inmitten einer globalen ökologischen Krise eine Erziehung, die auf einer Ethik für das Leben basiert, einer Ethik, die die Wertschätzung aller Lebensformen vorschlägt, einer Ethik des Gleichgewichts in den Beziehungen zwischen dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen.

Warum ist der Vertrag gerade für indigene Menschen so wichtig?

In den hohen Anden und den Amazonaswäldern Südamerikas leben viele anonyme Held*innen - Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer - die das jahrtausendealte Wissen über die alten Kosmovisionen Amerikas bewahren und jeden Tag ihr Leben riskieren, um das Gleichgewicht der Biosphäre zu schützen. Das Escazú-Abkommen gibt ihnen nun eine Stimme und stärkt ihre Rechte als Hüter*innen der Erde und Bewahrer*innen der Zukunft.

22.4.21

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